(Neu: Stimme des Bankhauses Lampe.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Titel der SGL Group haben am Montag mit einem Kurssprung auf Berichte über einen möglichen Einstieg von BMW profitiert. Die Aktien des Kohlenstoffspezialisten kletterten gegen 10.30 Uhr um 13,71 Prozent auf 43,20 Euro und waren damit der Favorit der Anleger im MDax. Für die Titel des Münchener Autobauers ging es um 2,57 Prozent auf 57,89 Euro nach oben. Zum Vergleich legten der Dax um 1,79 und der MDax um 2,19 Prozent zu.
BMW will dem Nachrichtenmagazin 'Der Spiegel' zufolge Aktien des hessischen Carbon-Herstellers SGL Group kaufen und damit den Konkurrenten Volkswagen (VW) in die Schranken weisen. Auch der 'Platow Brief' hatte ähnliches berichtet. Ein BMW-Sprecher bezeichnete den geplanten Vorstoß am Sonntag als 'Spekulation' und wollte den Bericht nicht kommentieren.
KLATTEN HÄLT BEREITS ETWA 29 PROZENT AN SGL
Großaktionärin Susanne Klatten hält dem Magazin zufolge bereits einen Anteil von rund 29 Prozent aller SGL-Aktien. Damit verfügt die Quandt-Tochter über eine Sperrminorität bei dem Kohlenstoffspezialisten, die ihr großen Einfluss bei künftigen Weichenstellungen sichert. VW ist Anfang 2011 überraschend ebenfalls bei SGL Carbon eingestiegen und seitdem mit rund 8 Prozent an dem Kohlenstoffspezialisten beteiligt. Wie der 'Spiegel' schreibt, bereite der Wolfsburger Konzern einen weiteren Aktienkauf bei SGL vor.
Falls nun auch die Münchener Autobauer selber zukaufen sollten, könnte die Börsenaufsicht dies als Interessenzusammenführung werten, die ein Übernahmeangebot für die SGL Group auslösen dürfte, meinte ein Händler. Insofern wertete er den Bericht als positiv für die BMW-Aktien.
COMMERZBANK: EINSTIEG WENIG SINNVOLL
Analystin Yasmin Moschitz von der Commerzbank schrieb in einem Kommentar: 'Wir können zwar nicht ausschließen, dass BMW bei der SGL Group einsteigt. Allerdings wäre ein solcher Schritt aus operativer Sicht nur wenig sinnvoll.' So könnten VW und der Anlagenbauer Voith mit ihrem Anteil von zusammen etwa 19 Prozent an dem Kohlenstoffspezialisten verhindern, dass sie von BMW und Klatten aus SGL herausgedrängt werden. Zudem mache es wenig Sinn, vorgelagerte Produktionsstufen in den Konzern zu integrieren, solange es keinen Rohstoffengpass gebe. Die Expertin hielt an ihrem 'Hold'-Votum für die Papiere des Kohlenstoffspezialisten fest. Das Kursziel beträgt weiterhin 27,50 Euro.
Bei etwas höheren 32,00 Euro sieht Analyst Marc Gabriel vom Bankhaus Lampe das Ziel für die SGL-Anteilsscheine. Allerdings empfiehlt er, die Titel zu verkaufen. Die Übernahmeschlacht nähere sich ihrem Ende, meinte der Fachmann. Nun sei alles möglich. Allerdings seien die Aktien weiterhin hoch bewertet. Aus fundamentaler Sicht spreche er deshalb keine 'Hold'-Empfehlung aus./la/gl
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Titel der SGL Group
BMW will dem Nachrichtenmagazin 'Der Spiegel' zufolge Aktien des hessischen Carbon-Herstellers SGL Group kaufen und damit den Konkurrenten Volkswagen (VW)
KLATTEN HÄLT BEREITS ETWA 29 PROZENT AN SGL
Großaktionärin Susanne Klatten hält dem Magazin zufolge bereits einen Anteil von rund 29 Prozent aller SGL-Aktien. Damit verfügt die Quandt-Tochter über eine Sperrminorität bei dem Kohlenstoffspezialisten, die ihr großen Einfluss bei künftigen Weichenstellungen sichert. VW ist Anfang 2011 überraschend ebenfalls bei SGL Carbon eingestiegen und seitdem mit rund 8 Prozent an dem Kohlenstoffspezialisten beteiligt. Wie der 'Spiegel' schreibt, bereite der Wolfsburger Konzern einen weiteren Aktienkauf bei SGL vor.
Falls nun auch die Münchener Autobauer selber zukaufen sollten, könnte die Börsenaufsicht dies als Interessenzusammenführung werten, die ein Übernahmeangebot für die SGL Group auslösen dürfte, meinte ein Händler. Insofern wertete er den Bericht als positiv für die BMW-Aktien.
COMMERZBANK: EINSTIEG WENIG SINNVOLL
Analystin Yasmin Moschitz von der Commerzbank schrieb in einem Kommentar: 'Wir können zwar nicht ausschließen, dass BMW bei der SGL Group einsteigt. Allerdings wäre ein solcher Schritt aus operativer Sicht nur wenig sinnvoll.' So könnten VW und der Anlagenbauer Voith mit ihrem Anteil von zusammen etwa 19 Prozent an dem Kohlenstoffspezialisten verhindern, dass sie von BMW und Klatten aus SGL herausgedrängt werden. Zudem mache es wenig Sinn, vorgelagerte Produktionsstufen in den Konzern zu integrieren, solange es keinen Rohstoffengpass gebe. Die Expertin hielt an ihrem 'Hold'-Votum für die Papiere des Kohlenstoffspezialisten fest. Das Kursziel beträgt weiterhin 27,50 Euro.
Bei etwas höheren 32,00 Euro sieht Analyst Marc Gabriel vom Bankhaus Lampe das Ziel für die SGL-Anteilsscheine. Allerdings empfiehlt er, die Titel zu verkaufen. Die Übernahmeschlacht nähere sich ihrem Ende, meinte der Fachmann. Nun sei alles möglich. Allerdings seien die Aktien weiterhin hoch bewertet. Aus fundamentaler Sicht spreche er deshalb keine 'Hold'-Empfehlung aus./la/gl