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FOKUS 1-Euro im Sog der Aktienmärkte billiger - Renten steigen

Veröffentlicht am 27.02.2009, 16:54
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Frankfurt, 27. Feb (Reuters) - Die zunehmende Risikoscheu der Investoren hat den Euro am Freitag gedrückt. "Schwache Aktienmärkte als Zeichen erhöhter Unsicherheit spielen dem US-Dollar in die Hände", schrieben die Analysten der Helaba in einem Kommentar. Der Euro fiel bis auf 1,2606 Dollar und notierte am Nachmittag um die 1,27 Dollar.

Angeheizt wurde die Nervosität der Anleger von Hiobsbotschaften aus den USA: die weltgrößte Volkswirtschaft steckt viel tiefer in der Rezession als gedacht. Das Bruttoinlandsprodukt sank im vierten Quartal mit 6,2 Prozent so stark wie seit Anfang 1982 nicht mehr. Krisenstimmung verbreitete sich auch wegen der Teil-Verstaatlichung der Citigroup, die weltweit auf den Aktienindizes lastete.

Die EZB ermittelte den Referenzkurs mit 1,2644 (1,2782) Dollar. Im Referenzkursverfahren EuroFX wurde der Euro mit 1,2652 (1,2777) Dollar festgelegt.

Ein Milliarden-Hilfsprogramm für die krisengeschüttelten Länder Mittel- und Osteuropas gab den seit längerem im Sinkflug befindlichen Währungen Ungarns, Tschechiens und Polens etwas Auftrieb. Die Weltbank und die europäischen Förderbanken EIB und EBRD einigten sich auf ein Hilfsprogramm über bis zu 25 Milliarden Euro. Damit soll die dort drohende Bankenkrise abgewendet werden. "Solche Nachrichten sind für Währungen immer gut", fasste Commerzbank-Analyst Lutz Karpowitz zusammen. Allerdings könne die Hilfe nicht die Probleme der Region alleine lösen. Aus fundamentaler Sicht seien weitere Kursverluste programmiert. Der Euro fiel zum ungarischen Forint um gut zwei Prozent auf unter 300 Forint. Zur tschechischen Krone rutschte der Euro um 0,3 Prozent auf 28,13 Kronen, zum polnischen Zloty um 1,3 Prozent auf 4,66 Zloty.

ANLEIHEN PROFITIEREN VON AKTIENRUTSCH

Am Rentenmarkt profitierte der Bund-Future von den sinkenden Aktienkursen. Erholungstendenzen an der Wall Street begrenzten die Tagesgewinne allerdings. Der Kontrakt stieg um 35 Ticks auf 124,86 Zähler. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,095 Prozent. "Es ist ein wenig enttäuschend, dass die europäischen Rentenmärkte angesichts des Ausverkaufs bei Aktien und den schwachen Konjunkturdaten nicht noch mehr Boden gutmachen können", sagte KBC-Stratege Bob Maes. Die von der Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite börsennotierter öffentlicher Anleihen stieg auf 2,87 (2,84) Prozent.

(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Martin Zwiebelberg)

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