(streicht Satz zur Bedeutung des Streubesitzes der Fresenius-Vorzugsaktie für die Index-Entscheidung nach geänderten Angaben des Unternehmens: Die Vorzüge sind zu 100 Prozent im Streubesitz, nicht nur zu 32 Prozent)
(aktualisiert um Februar-Rangliste der Börse)
Frankfurt, 05. Mär (Reuters) - Des einen Leid ist des
anderen Freud: Der Gesundheitskonzern Fresenius
Dass Konzernmutter und Tochterfirma parallel im Dax notiert
sind, ist nicht ungewöhnlich. Ein Beispiel ist
Siemens
Außerdem kommen Fresenius die deutlichen Einbußen beim
Börsenwert zugute, die andere deutsche Blue-Chips zu beklagen
haben. Nach der am Mittwochabend veröffentlichten aktuellen
Rangliste Aktienindizes der Deutschen Börse liegt der Konzern
mit einer Kapitalisierung von 3,4 Milliarden Euro inzwischen auf
Platz 25 der börsennotierten deutschen Unternehmen - und damit
vor Firmen wie der Commerzbank
GESUNDHEIT AUCH IN WIRTSCHAFTSKRISE GEFRAGT
Dass Fresenius mit FMC im Dax quasi doppelt vertreten ist, ist für Experten kein Problem. "Für Portfolio-Manager ist entscheidend, wie hoch das Gewicht der Werte ist und wie sie sich entwickeln. Wie die Unternehmen miteinander verbunden sind, ist erstmal nicht so entscheidend. Ich sehe da keine große Problematik", sagt Unicredit-Aktienstratege Christian Stocker.
Mit dem Aufstieg ist die gesamte Fresenius-Familie mit der Krankenhauskette Helios, der auf klinische Ernährung und Infusionstherapien spezialisierten Kabi und dem Krankenhausdienstleister Vamed im Dax vertreten. Mit diesen Geschäften ist Fresenius von der Konjunktur weitgehend abgekoppelt. Das gleiche gilt für die Tochter FMC, die Blutwäsche anbietet. "Wir bringen alle Voraussetzungen mit, auch durch diese Wirtschaftskrise bestens hindurchzukommen", betonte jüngst Vorstandschef Ulf Schneider.
Fresenius besteht zum Löwenanteil aus FMC: Der Dialysespezialist stellte im vergangenen Jahr 59 Prozent des Konzernumsatzes. Aber die anderen Töchter gewinnen an Gewicht. So baute Schneider das Krankenhausgeschäft 2005 mit der milliardenschweren Helios-Übernahme aus, Kabi bekam mit dem Kauf des US-Arzneimittelherstellers APP einen Schub.
(Reporter: Patricia Gugau; redigiert von Martin Zwiebelberg)