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GEÄNDERT-HINTERGRUND-Mehr Gesundheit im Dax -Fresenius rückt auf

Veröffentlicht am 05.03.2009, 11:48
SZGG
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(streicht Satz zur Bedeutung des Streubesitzes der Fresenius-Vorzugsaktie für die Index-Entscheidung nach geänderten Angaben des Unternehmens: Die Vorzüge sind zu 100 Prozent im Streubesitz, nicht nur zu 32 Prozent)

(aktualisiert um Februar-Rangliste der Börse)

Frankfurt, 05. Mär (Reuters) - Des einen Leid ist des anderen Freud: Der Gesundheitskonzern Fresenius trotzt der Wirtschaftskrise und wird nun mit dem Aufstieg in den Dax belohnt. Während die Aktienkurse von Banken und konjunkturabhängigen Unternehmen im Zuge der Finanzkrise unter die Räder gerieten, hielt Fresenius weitgehend stand. Zehn Jahre nach Fresenius Medical Care (FMC) folgt die Firma aus dem hessischen Bad Homburg ihrer Tochter am 23. März damit in das prominenteste deutsche Börsenbarometer.

Dass Konzernmutter und Tochterfirma parallel im Dax notiert sind, ist nicht ungewöhnlich. Ein Beispiel ist Siemens, dessen Abspaltung Infineon ebenfalls im Dax ist. Der Halbleiterhersteller macht nun aber durch seinen Abstieg Fresenius den Weg in die erste Börsenliga frei. Dass eine Mutter ihrer Tochter in den Dax folgt, ist freilich ungewöhnlich. Fresenius kämpfte lange mit dem vergleichsweise niedrigen Börsenumsatz und profitiert nun von gelockerten Regeln der Börse. Aufrücken kann inzwischen, wer bei Börsenwert Platz 35 oder besser und gleichzeitig beim Börsenumsatz Platz 45 oder besser belegt. Zuvor galt jeweils Rang 35 als Untergrenze. Beim Aktienumsatz belegt Fresenius den 37. Platz.

Außerdem kommen Fresenius die deutlichen Einbußen beim Börsenwert zugute, die andere deutsche Blue-Chips zu beklagen haben. Nach der am Mittwochabend veröffentlichten aktuellen Rangliste Aktienindizes der Deutschen Börse liegt der Konzern mit einer Kapitalisierung von 3,4 Milliarden Euro inzwischen auf Platz 25 der börsennotierten deutschen Unternehmen - und damit vor Firmen wie der Commerzbank (rund 2,1 Milliarden Euro) und Salzgitter (rund 2,2 Milliarden). Zum Vergleich: Vor einem Jahr lag Fresenius mit 4,2 Milliarden Euro Börsenwert noch auf Rang 32, die Commerzbank mit 12,1 Milliarden auf Platz 16.

GESUNDHEIT AUCH IN WIRTSCHAFTSKRISE GEFRAGT

Dass Fresenius mit FMC im Dax quasi doppelt vertreten ist, ist für Experten kein Problem. "Für Portfolio-Manager ist entscheidend, wie hoch das Gewicht der Werte ist und wie sie sich entwickeln. Wie die Unternehmen miteinander verbunden sind, ist erstmal nicht so entscheidend. Ich sehe da keine große Problematik", sagt Unicredit-Aktienstratege Christian Stocker.

Mit dem Aufstieg ist die gesamte Fresenius-Familie mit der Krankenhauskette Helios, der auf klinische Ernährung und Infusionstherapien spezialisierten Kabi und dem Krankenhausdienstleister Vamed im Dax vertreten. Mit diesen Geschäften ist Fresenius von der Konjunktur weitgehend abgekoppelt. Das gleiche gilt für die Tochter FMC, die Blutwäsche anbietet. "Wir bringen alle Voraussetzungen mit, auch durch diese Wirtschaftskrise bestens hindurchzukommen", betonte jüngst Vorstandschef Ulf Schneider.

Fresenius besteht zum Löwenanteil aus FMC: Der Dialysespezialist stellte im vergangenen Jahr 59 Prozent des Konzernumsatzes. Aber die anderen Töchter gewinnen an Gewicht. So baute Schneider das Krankenhausgeschäft 2005 mit der milliardenschweren Helios-Übernahme aus, Kabi bekam mit dem Kauf des US-Arzneimittelherstellers APP einen Schub.

(Reporter: Patricia Gugau; redigiert von Martin Zwiebelberg)

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