MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Halbleiter-Zulieferer und Chemiekonzern Wacker Chemie hat wegen der gestiegenen Unsicherheit und hoher Rohstoffkosten seine Prognosen für das Gesamtjahr leicht gesenkt. 'Unsere Kunden sind wegen der konjunkturellen Unsicherheiten in ihrem Bestellverhalten vorsichtiger geworden und die Preise für unsere Schlüsselrohstoffe sind weiterhin sehr hoch', sagte Konzernchef Rudolf Staudigl am Freitag in München laut Mitteilung. Die Nachfrage sei in vielen Bereichen aber ungebrochen stark. Auch wenn das vierte Quartal schwächer ausfallen werde als ursprünglich erwartet, werde 2011 ähnlich gut wie das Rekordjahr 2010.
Für 2011 rechnet Staudigl nun aber nur noch mit einem Umsatz von rund 5 Milliarden Euro. Bisher hatte er mehr als 5 (Vorjahr: 4,75) Milliarden Euro prognostiziert. Auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) dürfte nun im Vergleich zum Vorjahreswert von 1,19 Milliarden Euro nicht mehr steigen, sondern nur noch stagnieren. Grund für die Senkung der Prognose sei insbesondere die Perspektive eines schwächeren Halbleiter- und Polysiliciumgeschäfts im Schlussquartal.
HOHE ROHSTOFFKOSTEN BELASTEN
Vor allem im Halbleitergeschäft seien im vierten Quartal deutlich niedrigere Absatzmengen und Umsätze sowie eine rückläufige Auslastung der Produktionsanlagen zu erwarten, hieß es. Das werde die Ertragswerte von Siltronic im Schlussquartal 'spürbar' mindern. Im Polysiliciumgeschäft geht Wacker durch eine Lagerbereinigung der Kunden aus der Solarindustrie nun von niedrigeren Umsätzen und Margen aus. In einzelnen Segmenten seien im Siliconegeschäft zudem eher rückläufige Auftragseingänge zu erwarten. Im Chemiegeschäft werde außerdem die normale Saisonalität des Geschäfts - zum Beispiel mit der Bauindustrie - die Absatz- und Umsatzentwicklung hemmen, allerdings nicht über das bisher übliche Maß hinaus.
Trotz höherer Absatzmengen verdiente Wacker bereits im dritten Quartal deutlich weniger als ein Jahr zuvor. Grund seien die hohen Preise für wichtige Rohstoffe und Vorprodukte. Darüber hinaus belasteten Anlaufkosten für eine neue Produktion von Polysilizium für die Solar- und Halbleiterindustrie. Der Grundstoff Ethylen verteuerte sich etwa im Berichtszeitraum um knapp ein Fünftel. Bei Siliciummetall liege der Preisschub bei fast 30 Prozent. Das EBITDA sank im dritten Quartal im Jahresvergleich um 6,6 Prozent auf 317,6 Millionen Euro, während der Umsatz wegen höherer Absatzmengen um knapp ein Prozent auf 1,28 Milliarden Euro zulegte. Unter dem Strich erwirtschaftete Wacker einen Gewinn von 125 (Vorjahr: 156) Millionen Euro.
AKTIE VORBÖRSLICH UNTER DRUCK
Die Erwartungen der Analysten wurden bis auf den Umsatz trotz der Rückgänge übertroffen. Vorbörslich standen die Aktien dennoch unter Druck. Sie büßten mehr als zwei Prozent ein. Händler verwiesen insbesondere auf die gekappte Prognose. Auch die Kennzahlen bezeichneten sie in ersten Reaktionen als 'gemischt'./jha/stb/tw
Für 2011 rechnet Staudigl nun aber nur noch mit einem Umsatz von rund 5 Milliarden Euro. Bisher hatte er mehr als 5 (Vorjahr: 4,75) Milliarden Euro prognostiziert. Auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) dürfte nun im Vergleich zum Vorjahreswert von 1,19 Milliarden Euro nicht mehr steigen, sondern nur noch stagnieren. Grund für die Senkung der Prognose sei insbesondere die Perspektive eines schwächeren Halbleiter- und Polysiliciumgeschäfts im Schlussquartal.
HOHE ROHSTOFFKOSTEN BELASTEN
Vor allem im Halbleitergeschäft seien im vierten Quartal deutlich niedrigere Absatzmengen und Umsätze sowie eine rückläufige Auslastung der Produktionsanlagen zu erwarten, hieß es. Das werde die Ertragswerte von Siltronic im Schlussquartal 'spürbar' mindern. Im Polysiliciumgeschäft geht Wacker durch eine Lagerbereinigung der Kunden aus der Solarindustrie nun von niedrigeren Umsätzen und Margen aus. In einzelnen Segmenten seien im Siliconegeschäft zudem eher rückläufige Auftragseingänge zu erwarten. Im Chemiegeschäft werde außerdem die normale Saisonalität des Geschäfts - zum Beispiel mit der Bauindustrie - die Absatz- und Umsatzentwicklung hemmen, allerdings nicht über das bisher übliche Maß hinaus.
Trotz höherer Absatzmengen verdiente Wacker bereits im dritten Quartal deutlich weniger als ein Jahr zuvor. Grund seien die hohen Preise für wichtige Rohstoffe und Vorprodukte. Darüber hinaus belasteten Anlaufkosten für eine neue Produktion von Polysilizium für die Solar- und Halbleiterindustrie. Der Grundstoff Ethylen verteuerte sich etwa im Berichtszeitraum um knapp ein Fünftel. Bei Siliciummetall liege der Preisschub bei fast 30 Prozent. Das EBITDA sank im dritten Quartal im Jahresvergleich um 6,6 Prozent auf 317,6 Millionen Euro, während der Umsatz wegen höherer Absatzmengen um knapp ein Prozent auf 1,28 Milliarden Euro zulegte. Unter dem Strich erwirtschaftete Wacker einen Gewinn von 125 (Vorjahr: 156) Millionen Euro.
AKTIE VORBÖRSLICH UNTER DRUCK
Die Erwartungen der Analysten wurden bis auf den Umsatz trotz der Rückgänge übertroffen. Vorbörslich standen die Aktien dennoch unter Druck. Sie büßten mehr als zwei Prozent ein. Händler verwiesen insbesondere auf die gekappte Prognose. Auch die Kennzahlen bezeichneten sie in ersten Reaktionen als 'gemischt'./jha/stb/tw