(Neu: Weitere Details zu Serbien, Aussagen aus Telefonkonferenz mit Vorstand, neuer Kurs)
BAD VILBEL (dpa-AFX) - Der Arzneimittelhersteller Stada kann nach der überraschenden Zusage der serbischen Regierung, ausstehende Forderungen zu begleichen, etwas aufatmen. Der Ratiopharm-Konkurrent war in den ersten neun Monaten wegen Forderungsausfällen in Serbien unerwartet in die roten Zahlen gerutscht. Stada will nun nach der Patronatserklärung des Staates prüfen, ob ein Teil der wertberichtigten Forderungen noch bedient werden und dann wieder zugeschrieben werden kann, sagte Finanzvorstand Helmut Kraft am Donnerstag. Die Aktie reagierte mit einem Kurssprung: Vor der Mitteilung der Serben lag das Papier etwa zwei Prozent im Minus und sprang dann in der Spitze bis auf fast 10 Prozent ins Plus.
Die serbische Regierung hat eine Patronatserklärung zur Begleichung offener Forderungen abgegeben. Die Mitteilung aus Serbien unterstreiche die eigene Einschätzung, wonach Serbien sich in den kommenden Jahren positiv entwickeln werde, teile Stada mit. Der Konzern bezifferte die außerplanmäßigen Abschreibungen auf die Forderungen gegen serbische Großhändler im dritten Quartal auf knapp 97 Millionen Euro. Serbien gehört für die Hessen zu den wichtigsten Märkten und Produktionsstandorten. Stada hatte im Herbst 2010 bereits Forderungen im Umfang von fast 30 Millionen Euro dort abgeschrieben. Um das Problem in den Griff zu bekommen, hatte der Teva-Konkurrent die Führungsriege der Tochter Hemofarm ausgetauscht.
SERBIEN DRÜCKT STADA INS MINUS - AUSBLICK BEKRÄFTIGT
Unter dem Strich wies der MDax-Konzern in den ersten neun Monaten einen Verlust von 6,5 Millionen Euro aus. Vor einem Jahr hatte die weltweite Nummer fünf unter den Herstellern von Nachahmermedikamenten (Generika) noch einen Überschuss von 38,8 Millionen Euro erzielt. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten zwar für das dritte Quartal einen Verlust erwartet, für die ersten neun Monate aber mit einem kleinen Gewinn gerechnet. Ein dynamisches Auslandsgeschäft sowie eine hohe Nachfrage nach Markenprodukten haben in den ersten neun Monaten zu einem Umsatzplus von sechs Prozent auf 1,25 Milliarden Euro geführt. Im Heimatmarkt Deutschland war der Umsatz dagegen vor allem wegen des anhaltenden Preisdrucks im Brot-und-Butter-Geschäft mit Generika erneut rückläufig. Das staatlich regulierte und von Rabattverträgen mit den Krankenkassen geprägte deutsche Generikageschäft trug rund ein Fünftel zum Konzernumsatz bei. Deutschland ist nach Russland der größten Markt für Stada. Mittlerweile erwirtschaften die Hessen allerdings rund 71 Prozent der Erlöse im Ausland. Beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) hatte Stada 240,7 Millionen Euro in den Büchern stehen - ein Plus von sieben Prozent.
Konzernchef Hartmut Retzlaff bekräftigte erneut die Erwartungen für 2011. Allerdings werden aus der Gewinnprognose einmalige Abschreibungen herausgerechnet. Das Unternehmen rechnet in diesem Jahr für den um Sondereffekte bereinigten operativen Gewinn (EBITDA) mit einem Plus im hohen einstelligen Prozentbereich. Auch an den mittelfristigen Zielen halten die Hessen fest. 2014 soll der Umsatz auf rund 2,15 Milliarden Euro steigen. Beim Konzerngewinn wird ein Anstieg auf 215 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Stada will in den kommenden Jahren unter anderem mit Stellenstreichungen und Verkäufen von Produktionsstätten die Profitabilität erhöhen. Ende September beschäftigte der Konzern 7.675 Mitarbeiter und damit vier Prozent weniger als Ende 2010.
Wer sich ausschließlich auf Generika konzentriere, werde künftig sicherlich nicht mehr die Gewinne abliefern können, die der Markt erwarte, hatte der Manager im Sommer gesagt. Diese Einschätzung spiegelte sich auch im Zahlenwerk wider. Während im Generikageschäft der operative Gewinn bis September um 72 Prozent einbrach und die Marge von rund elf Prozent auf knapp drei Prozent fiel, legten im kleineren Markengeschäft das operative Ergebnis und die Profitabilität deutlich zu. Zu den bekannten Stada-Marken gehören die Sonnencreme Ladival, das Grippemittel Grippostad und die Salbe Mobilat./ep/stk/he
BAD VILBEL (dpa-AFX) - Der Arzneimittelhersteller Stada
Die serbische Regierung hat eine Patronatserklärung zur Begleichung offener Forderungen abgegeben. Die Mitteilung aus Serbien unterstreiche die eigene Einschätzung, wonach Serbien sich in den kommenden Jahren positiv entwickeln werde, teile Stada mit. Der Konzern bezifferte die außerplanmäßigen Abschreibungen auf die Forderungen gegen serbische Großhändler im dritten Quartal auf knapp 97 Millionen Euro. Serbien gehört für die Hessen zu den wichtigsten Märkten und Produktionsstandorten. Stada hatte im Herbst 2010 bereits Forderungen im Umfang von fast 30 Millionen Euro dort abgeschrieben. Um das Problem in den Griff zu bekommen, hatte der Teva-Konkurrent
SERBIEN DRÜCKT STADA INS MINUS - AUSBLICK BEKRÄFTIGT
Unter dem Strich wies der MDax-Konzern
Konzernchef Hartmut Retzlaff bekräftigte erneut die Erwartungen für 2011. Allerdings werden aus der Gewinnprognose einmalige Abschreibungen herausgerechnet. Das Unternehmen rechnet in diesem Jahr für den um Sondereffekte bereinigten operativen Gewinn (EBITDA) mit einem Plus im hohen einstelligen Prozentbereich. Auch an den mittelfristigen Zielen halten die Hessen fest. 2014 soll der Umsatz auf rund 2,15 Milliarden Euro steigen. Beim Konzerngewinn wird ein Anstieg auf 215 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Stada will in den kommenden Jahren unter anderem mit Stellenstreichungen und Verkäufen von Produktionsstätten die Profitabilität erhöhen. Ende September beschäftigte der Konzern 7.675 Mitarbeiter und damit vier Prozent weniger als Ende 2010.
Wer sich ausschließlich auf Generika konzentriere, werde künftig sicherlich nicht mehr die Gewinne abliefern können, die der Markt erwarte, hatte der Manager im Sommer gesagt. Diese Einschätzung spiegelte sich auch im Zahlenwerk wider. Während im Generikageschäft der operative Gewinn bis September um 72 Prozent einbrach und die Marge von rund elf Prozent auf knapp drei Prozent fiel, legten im kleineren Markengeschäft das operative Ergebnis und die Profitabilität deutlich zu. Zu den bekannten Stada-Marken gehören die Sonnencreme Ladival, das Grippemittel Grippostad und die Salbe Mobilat./ep/stk/he