Berlin (Reuters) - Die Zahl der amerikanischen NS-Opfer und ihrer Nachfahren, die Deutsche werden wollen, ist seit der Wahl von US-Präsident Donald Trump erheblich gestiegen.
Im ersten Halbjahr 2017 wurden nach Zahlen des Auswärtigen Amtes von dieser Personengruppe bereits mehr Einbürgerungsanträge gestellt als im gesamten Jahr 2016. Seit November 2016 - dem Monat der Wahl Trumps zum US-Präsidenten - gehen die Zahlen nach oben. Hatten 2016 792 Amerikaner einen Einbürgerungsantrag gestellt, so waren es im ersten Halbjahr 2017 bereits 940. Im Juli und August kamen weitere 250 Anträge dazu.
Für Einbürgerungen ist das Bundesverwaltungsamt zuständig. Die Antragstellern sind NS-Opfer und deren Nachkommen, denen zwischen 1933 und 1945 die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen worden waren.
Die Gesamtzahl der Amerikaner, die Deutsche werden wollen, dürfte also erheblich höher liegen. Auch aus Großbritannien waren die Zahl der Briten, die Deutsche werden wollen, nach dem Brexit-Votum im Juli 2016 gestiegen.