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FOKUS 1-Finanzkrise drückt Euro unter 1,36 Dollar

Veröffentlicht am 06.10.2008, 16:29
Aktualisiert 06.10.2008, 16:32

Frankfurt, 06. Okt (Reuters) - Die Verschärfung der Finanzkrise hat am Montag den Euro stark unter Druck gebracht. Die Gemeinschaftswährung, die Mitte Juli mit 1,60 Dollar noch ein Rekordhoch erreicht hatte, brach um über zwei US-Cent auf 1,3525 Dollar ein. "Das Versagen der europäischen Regierungen, sich auf eine Art koordiniertes Rettungspaket zu einigen, lastet auf dem Euro", erklärte ein Analyst. Andere verwiesen darauf, dass der Hunger nach Dollar derzeit weltweit extrem hoch sei. Auch das Pfund Sterling geriet unter Druck und fiel erstmals seit April 2006 unter 1,74 Dollar - im Sommer hatte das Pfund noch über zwei Dollar notiert. Erneut hatten am Montag die Zentralbanken der Euro-Zone und Großbritanniens Milliarden von Dollar in den Geldmarkt gepumpt. An den Rentenmärkten zogen die Kurse der als sicher geltenden Staatsanleihen weiter an.

Unterstützung bekam der Dollar auch von der Verabschiedung des 700 Milliarden Doller schweren Rettungspaketes für die US-Finanzbranche durch das US-Repräsentantenhaus am Freitag. "Der Plan mag Fehler haben, aber wenigstens unterstreicht er die Bemühungen für eine Lösung des Problems durch die Vereinigten Staaten", erklärte Daragh Maher, Währungsstratege bei der französischen Calyon. Chris Turner, Währungsstratege bei ING in London, erklärte, die unkoordinierte Politik der Europäer in dieser Krise verstärke den Kapitalfluss in die USA. "Und gleichzeitig geht das Gerangel um Dollar-Refinanzierung weiter", fügte Turner hinzu. Am Wochenende hatten sich die Regierungschefs der größten europäischen Wirtschaftsmächte nicht auf eine einheitliche Linie einigen können. Nach Deutschland am Wochenende kündigten Dänemark, Österreich und Schweden staatliche Garantien für Spareinlagen an. Irland hatte vorige Woche als erster EU-Staat solche Sicherungen angekündigt.

Den Kurseinbruch des Euro beschrieben einige Analysten aber als übertrieben. "Alles scheint sich gegen den Euro verschworen zu haben", erklärte DZ-Bank-Währungsanalystin Sandra Striffler. "Das ist übertrieben." Der Euro geriet auch gegenüber anderen Währungen unter Druck. Zum Yen rutschte er unter 140 Yen und notierte mit zeitweise 136,45 Yen so niedrig wie seit September 2005 nicht mehr. Im Referenzkursverfahren der Banken (EuroFX) fiel der Euro auf 1,3573 (1,3862) Dollar. Die EZB legte den Referenzwert mit 1,3634 Dollar nach 1,3834 Dollar am Freitag fest. Der Dollar gab zum Yen ebenfalls stark nach, was Händler darauf zurückführten, dass Geschäfte aufgelöst wurden, die sich die Zinsdifferenz zwischen Yen und Dollar zu nutzen gemacht hatten. Der Dollar fiel am Nachmittag auf 100,26 Yen von über 105 Yen am Freitag.

Angesichts der Kursverluste an den europäischen Aktienmärkten favorisierten viele Anleger wieder einmal die Staatspapiere. Der Bund-Future stieg in der Spitze um 1,49 Punkte auf ein Kontrakthoch von 117,14 Zähler, Auch damit notierte der Terminkontrakt noch über einen vollen Punkt höher als am späten Freitagabend. Die zehnjährigen US-Staatsanleihen stiegen um über zwei Punkte.

Die von der Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite fiel auf 3,75 (Freitag 3,86) Prozent. Der Rex-Rentenindex stieg um 0,6 Prozent auf 120,2512 Punkte.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Olaf Brenner)

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