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Warum kanadische Marihuana-Züchter früher in den US-Markt eintreten könnten, als man denkt

Veröffentlicht am 01.01.2001, 01:00
Warum kanadische Marihuana-Züchter früher in den US-Markt eintreten könnten, als man denkt
STZ
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Es ist kein Geheimnis, dass Canopy Growth (WKN:A140QA) und andere kanadische Marihuana-Züchter gerne in den riesigen US-Markt expandieren würden. Marihuana ist in den USA auf Bundesebene aber nach wie vor illegal. Solange das der Fall ist, können Canopy und andere Marihuana-Unternehmen nicht direkt in die USA vordringen.

Eine Gesetzesvorlage, die von Sen. Cory Gardner (R-Colo.) und Sen. Elizabeth Warren (D-Mass.) gesponsert wird, würde — wenn verabschiedet — dazu führen, dass die US-Regierung Gesetze der einzelnen Staaten anerkennt und einhält, die legalisiertes Cannabis erlauben. Doch es ist noch ein langer Weg bis dahin.

Ein weiterer Gesetzesvorschlag, der vom US-Kongress geprüft wird, würde bestimmte Arten von Cannabis legalisieren. Da viele Staaten von dieser Gesetzgebung profitieren würden, stehen die Chancen für eine Verabschiedung relativ gut. Es könnte auch bedeuten, dass Canopy Growth und andere kanadische Cannabisproduzenten früher auf den US-Markt gelangen könnten, als man vielleicht denkt.

Die 0,3 %-Lösung Technisch gesehen ist Cannabis in den USA seit einigen Jahren auf Bundesebene legal — zumindest teilweise. Das Landwirtschaftsgesetz von 2014, das häufig als Farm Bill 2014 bezeichnet wird, erkannte die legale Verwendung von industriellem Hanf in Staaten an, die den Anbau der Pflanze erlaubten.

Worin besteht also der Unterschied zwischen Marihuana und industriellem Hanf? Es ist der Gehalt an Tetrahydrocannabinol (THC), dem primären psychoaktiven Bestandteil von Cannabis. Industriehanf wurde definiert als eine Cannabis-Sativa-Pflanze oder ein Teil der Pflanze mit einer Konzentration von nicht mehr als 0,3 % THC auf Trockengewichtsbasis. Ist mehr als 0,3 % THC enthalten, ist es Marihuana. Bis zu diesem Level ist es jedoch offiziell industrieller Hanf.

Ein wesentlicher Nachteil der Farm Bill 2014 war jedoch, dass im Rahmen eines Pilotprogramms „zu Forschungszwecken“ Hanf angebaut werden musste. Mindestens 19 Staaten beteiligten sich an diesen Programmen für Industriehanf. In 41 Staaten ist diese Art von Hanf legal. Aber Unternehmen, die von Hanf profitieren wollten, bewegten sich aufgrund des Wortlautes der Gesetzgebung von 2014 immer noch in einer Grauzone.

Das größte Problem der Farm Bill 2014 ist, dass sie am 30. September 2018 abgelaufen ist. Bis der US-Kongress neue Gesetze verabschiedet, ist industrieller Hanf auf Bundesebene genauso illegal wie jede andere Form von Cannabis. Da kommt aber ein neues Gesetz ins Spiel — der Agricultural Improvement Act von 2018 (auch bekannt als das Farm Bill 2018).

Dieses neue Gesetz würde Hanf als landwirtschaftliche Kulturpflanze tatsächlich legalisieren. Staaten und Indianer-Stämme wären verpflichtet, dem US-Landwirtschaftsministerium einen Plan zur Überwachung und Regulierung der Hanfproduktion vorzulegen. Aber darüber hinaus würden die Staaten und Stämme eine primäre Regulierungsbehörde für die Hanfproduktion haben, die auf Bundesebene anerkannt ist.

Steigt Canopy ein? Bruce Linton, CEO von Canopy Growth, gab in der Telefonkonferenz zum Quartalsergebnis seines Unternehmens eine interessante Erklärung ab. Er sagte, dass Canopy zwar weiterhin bestrebt sei, Cannabisprodukte nur dort zu verkaufen, wo es auf Bundesebene legal sei, doch könnte es „Handlungsmechanismen“ geben, die das Unternehmen nutzen könnte, um auf dem US-Markt Fuß zu fassen.

Dieser rätselhafte Kommentar folgte direkt auf die große Ankündigung, dass Constellation Brands (NYSE:STZ) 4 Mrd. US-Dollar in Canopy Growth investiert. Canopy hatte — und hat immer noch — viel Bargeld herumliegen und ist bereit, etwas davon auszugeben. Was hat also Linton gemeint?

Eine Möglichkeit besteht darin, dass Canopy Growth ein auf Cannabis ausgerichtetes Biotech in den USA kaufen könnte. Ich vermutete einige Tage nach der Q1-Telefonkonferenz, dass Insys Therapeutics ein faszinierender Kandidat sein könnte, wenn Canopy diesen Weg gehen würde. Die Verabschiedung der Farm Bill 2018 könnte Canopy jedoch einen leichteren Weg zum Eintritt in den US-Markt eröffnen.

Die Hanfproduktion wäre eine natürliche Ergänzung für Canopy. Constellation und Canopy haben über die Einführung einer Vielzahl von cannabishaltigen Getränken in Kanada gesprochen. Doch wenn die Farm Bill 2018 Landesgesetz wird, könnten die Unternehmen auch Getränke mit Cannabidiol (CBD) aus Hanf auf dem viel größeren US-Markt legal anbieten.

Canopy Growth müsste sich dann keine Sorgen machen, an der Toronto Stock Exchange (TSX) notiert zu werden. Das Unternehmen wäre weiterhin in der Lage, die Anforderungen der TSX und sein eigenes Bekenntnis einzuhalten, Cannabisprodukte nur dort anzubieten, wo es bundesrechtlich erlaubt ist.

Politische Auseinandersetzung Wird die Farm Bill 2018 also bald in Kraft treten? Vielleicht.

Das Problem ist, dass das US-Repräsentantenhaus und der US-Senat Gesetze mit unterschiedlichen Formulierungen verabschiedet haben. Das Konferenzkomitee der beiden Parlamentskammern kann sich nicht darauf einigen, wie einige wichtige Unterschiede bei den vorgeschlagenen Änderungen des Programms für Lebensmittelmarken gelöst werden können.

Doch die Uhr tickt. Am 3. Januar 2019 wird der neue Kongress vereidigt. Es ist möglich, dass die Wahlen im November in den USA dazu beitragen, dass sich die Mitglieder in der Mitte treffen, um das Gesetz zu verabschieden. Wenn nicht, muss der Prozess im nächsten Jahr von vorne beginnen.

Jedenfalls könnten Canopy Growth und andere große kanadische Marihuana-Züchter viel früher in den Süden expandieren, als einige denken.

The Motley Fool besitzt keine der angegebenen Aktien.

Dieser Artikel wurde von Keith Speights auf Englisch verfasst und am 14.10.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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