NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag deutlich nachgegeben und sind auf den tiefsten Stand seit rund einem Monat gefallen. Händler nannten Nachrichten aus Saudi-Arabien als Grund.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete gegen Mittag 78,20 US-Dollar. Das waren 1,63 Dollar weniger als am Montag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,17 Dollar auf 68,19 Dollar. Händler nannten Äußerungen des saudischen Ölministers Khalid Al-Falih als Grund für die fallenden Ölpreise. Al-Falih hatte auf einer großen Investorenkonferenz in Riad gesagt, sein Land werde jeden Angebotsausfall ausgleichen, der sich durch US-amerikanische Wirtschaftssanktionen gegen Iran ergebe. Er sah grundsätzlichen Spielraum, die Tagesproduktion um bis zu zwei Millionen Barrel anzuheben. Aktuell holt Saudi-Arabien etwa 10,5 Millionen Barrel Erdöl pro Tag aus dem Boden. Ein wichtiges Thema unter Rohölhändlern ist die Affäre um den getöteten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi. Sein Tod könnte das Verhältnis zwischen dem Ölriesen Saudi-Arabien und der westlichen Welt schwer belasten. Ölminister Al-Falih hatte bereits am Montag klargestellt, dass sein Land nicht beabsichtige, sein Rohöl als politische Waffe einzusetzen. Saudi-Arabien steht als Führungsland des Ölkartells Opec in der Kritik durch US-Präsident Donald Trump, der das Kartell für die gestiegenen Ölpreise verantwortlich macht.