BERLIN (dpa-AFX) - Die Grüne Woche hat die deutschen Bauern in ihrem Optimismus bestätigt. Mit mehr als 420.000 Besuchern und Umsätzen von rund 47 Millionen Euro zeigte die Messe als Konjunkturbarometer der Branche freundliche Werte. Zum Abschluss am Sonntag zogen die Veranstalter ein zufriedenes Fazit. 'Von Krise keine Spur', sagte Messesprecher Wolfgang Rogall. 'Die Leute wollen testen, kaufen, kosten.' Politisch dominierte an den zehn Messetagen die Debatte über die Zukunft der Landwirtschaft und der Massentierhaltung sowie die Probleme der Welternährung.
Die Stimmung in der Landwirtschaft ist angesichts steigender Umsatz- und Beschäftigtenzahlen so gut wie lange nicht. Die Bauern verwiesen auf der weltgrößten Agrarmesse auf steigende Exportzahlen und erklärten, dass in Deutschland der Handel Lebensmittel nicht mehr so verschleudere wie noch vor ein oder zwei Jahren. Bauernpräsident Gerd Sonnleitner sprach zum Messe-Ausklang von starkem Kaufinteresse der Besucher und lobte den Dialog der Bauern mit den Verbrauchern.
Von der Messe beauftragte Marktforscher ermittelten, dass jeder Besucher einschließlich Bestellungen durchschnittlich 111 Euro auf der Grünen Woche ließ. Sie hatten die Auswahl aus mehr als 1624 Ständen der Aussteller aus 56 Ländern.
Parallel zur Messe machten Agrarminister aus 64 Staaten Vorschläge für den Kampf gegen den Hunger. Angestrebt wird, Kleinbauern Investitionen zu ermöglichen und den Zugang zu Böden und Wasser zu sichern. Gestärkt werden sollen demnach die Rechte von Frauen. Ernteverluste bei Transport und Lagerung sollten reduziert werden.
'Wir alle sollten Lebensmittel wieder mehr wertschätzen', forderte Agrarministerin Ilse Aigner (CSU) zum Messe-Abschluss. Sie hatte ein Extra-Kennzeichen für regionale Produkte angekündigt. Außerdem stellte Aigner eine Charta vor, die fordert, das Tierwohl zu stärken und für Kunden mehr Transparenz bei Lebensmitteln zu schaffen.
Während der Messe hatten vor dem Bundeskanzleramt am vergangenen Samstag nach Veranstalterangaben 23 000 Menschen gegen die Agrarindustrie demonstriert. Umwelt-, Verbraucher- und alternative Bauernverbände kritisierten die wachsende Exportorientierung der deutschen Landwirtschaft, die Lebensräume in Entwicklungsländern zerstöre und zu 'Agrar-Fabriken' in Deutschland führe. Neue Nahrung hatte der Protest durch Berichte über den massenhaften Antibiotikaeinsatz in der Tiermast erhalten.
Der Bauernverband verwies darauf, dass der Antibiotika-Einsatz zurückgehe. Er müsse bei kranken Tieren aber möglich bleiben. Der Verband kündigte an, das Schnäbelkürzen bei Geflügel, das Enthornen von Rindern und das Schwänzekürzen bei Schweinen zurückzudrängen.
Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie hatte in Berlin einwandfreie Produkte von der Landwirtschaft gefordert, sowohl bei Tierschutz als auch bei Fremdstoffen in Tieren. Verbandspräsident Jürgen Abraham sagte zum Messe-Abschluss: 'Wir haben sehr positives Feedback bekommen, gleichwohl müssen wir noch stärker als bisher über die moderne Lebensmittelwirtschaft und ihre Leistung informieren.' Die nächste Grüne Woche ist für den 18. bis 27. Januar 2013 geplant./bf/DP/he
Die Stimmung in der Landwirtschaft ist angesichts steigender Umsatz- und Beschäftigtenzahlen so gut wie lange nicht. Die Bauern verwiesen auf der weltgrößten Agrarmesse auf steigende Exportzahlen und erklärten, dass in Deutschland der Handel Lebensmittel nicht mehr so verschleudere wie noch vor ein oder zwei Jahren. Bauernpräsident Gerd Sonnleitner sprach zum Messe-Ausklang von starkem Kaufinteresse der Besucher und lobte den Dialog der Bauern mit den Verbrauchern.
Von der Messe beauftragte Marktforscher ermittelten, dass jeder Besucher einschließlich Bestellungen durchschnittlich 111 Euro auf der Grünen Woche ließ. Sie hatten die Auswahl aus mehr als 1624 Ständen der Aussteller aus 56 Ländern.
Parallel zur Messe machten Agrarminister aus 64 Staaten Vorschläge für den Kampf gegen den Hunger. Angestrebt wird, Kleinbauern Investitionen zu ermöglichen und den Zugang zu Böden und Wasser zu sichern. Gestärkt werden sollen demnach die Rechte von Frauen. Ernteverluste bei Transport und Lagerung sollten reduziert werden.
'Wir alle sollten Lebensmittel wieder mehr wertschätzen', forderte Agrarministerin Ilse Aigner (CSU) zum Messe-Abschluss. Sie hatte ein Extra-Kennzeichen für regionale Produkte angekündigt. Außerdem stellte Aigner eine Charta vor, die fordert, das Tierwohl zu stärken und für Kunden mehr Transparenz bei Lebensmitteln zu schaffen.
Während der Messe hatten vor dem Bundeskanzleramt am vergangenen Samstag nach Veranstalterangaben 23 000 Menschen gegen die Agrarindustrie demonstriert. Umwelt-, Verbraucher- und alternative Bauernverbände kritisierten die wachsende Exportorientierung der deutschen Landwirtschaft, die Lebensräume in Entwicklungsländern zerstöre und zu 'Agrar-Fabriken' in Deutschland führe. Neue Nahrung hatte der Protest durch Berichte über den massenhaften Antibiotikaeinsatz in der Tiermast erhalten.
Der Bauernverband verwies darauf, dass der Antibiotika-Einsatz zurückgehe. Er müsse bei kranken Tieren aber möglich bleiben. Der Verband kündigte an, das Schnäbelkürzen bei Geflügel, das Enthornen von Rindern und das Schwänzekürzen bei Schweinen zurückzudrängen.
Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie hatte in Berlin einwandfreie Produkte von der Landwirtschaft gefordert, sowohl bei Tierschutz als auch bei Fremdstoffen in Tieren. Verbandspräsident Jürgen Abraham sagte zum Messe-Abschluss: 'Wir haben sehr positives Feedback bekommen, gleichwohl müssen wir noch stärker als bisher über die moderne Lebensmittelwirtschaft und ihre Leistung informieren.' Die nächste Grüne Woche ist für den 18. bis 27. Januar 2013 geplant./bf/DP/he