BEIRUT (dpa-AFX) - Syrien wird zunehmend von Anschlägen nach dem Vorbild des Terrornetzes Al-Kaida erschüttert. Bei einem Selbstmordanschlag auf ein Geheimdienstgebäude in Deir al-Saur wurden am Samstag nach offiziellen Angaben mindestens 9 Menschen getötet und 100 weitere verletzt. Bei einem Artillerieüberfall in der Provinz Hama starben am Sonntag nach Oppositionsangaben mindestens 16 Menschen. Die Entwicklung des auch auf Nachbarländer übergreifenden Konflikts war auch Thema des G8-Gipfels in Camp David. Die Großen der Welt einigten sich jedoch nur auf eine folgenlose Erklärung.
US-Präsident Barack Obama erklärte zwar, alle G8-Staaten strebten politischen Wandel in Syrien an. Das solle schnell geschehen. Russland beharrte aber darauf, dass kein Regimewechsel erzwungen werden könne. Die Syrier müssten ihre Angelegenheiten selbst lösen, verlautete nach den Gesprächen. Offenbar auf Wunsch Russlands verurteilte die G8 auch 'jüngste Terroranschläge' in Syrien. Obama betonte, der Friedensplan des UN-Gesandten Kofi Annan, der eine Waffenruhe und ihre Überwachung durch Beobachtern vorsieht, müsse umgesetzt werden.
Wer hinter den Anschlägen wie dem von Deir al-Saur steht, ist umstritten. Der Einsatz eines mit einer Tonne Sprengstoff beladenen Autos in einer scharf überwachten Zone mit Zentralen der Militärgeheimdienste und einem Lazarett spricht für gut organisierte Täter. Die Regierung in Damaskus machte Terroristen verantwortlich. Nach Darstellung der Untergrund-Opposition soll das Regime die Anschläge selbst planen und ausführen.
Der zur Freien Syrischen Armee übergelaufene frühere syrische Offizier Abu Mustafa al-Schami bestreitet die Existenz von Al-Kaida-Kämpfer in den Rängen des Widerstands. 'Ich kann Ihnen versichern, dass diese Anschläge vom Sicherheitsapparat des Regimes geplant und ausgeführt werden. Sie haben die Mittel dafür und die brutale Einstellung, um sie auszuführen', sagte er der Nachrichtenagentur dpa. 'Wir haben früher mit Geheimdienstleuten zusammengearbeitet und wissen daher, wie das Regime Nachrichten darüber erfindet, wer für diese Anschläge verantwortlich sei.'
Auch am Wochenende kam es wieder zu Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Oppositionellen. In Sarmada in der Region Idlib wurden nach Angaben der Opposition mehrere Militärfahrzeuge zerstört. In der Rebellenhochburg Homs sei die Stadt Al-Rastan von den Streitkräften beschossen worden. Aus der Provinz Hama berichteten Aktivisten der Opposition, dass bei einem Artillerieangriff auf die Ortschaft Souran mindestens 16 Menschen getötet worden seien, unter ihnen mehrere Kinder.
Der Militärberater des UN-Generalsekretärs Ban Ki Moon traf am Samstag zu einem dreitägigen Besuch in Damaskus ein. Generalleutnant Babacar Gaye sollte mit den UN-Beobachtern sprechen, erklärte ein UN-Sprecher. Auch Annan wird demnächst in Syrien erwartet.
Seit Beginn der Unruhen im März 2011 kamen nach Schätzungen der UN 10.000 Menschen in Syrien ums Leben. Die syrische Opposition spricht von mehr als 12.000 Toten./wh/hn/DP/ck
US-Präsident Barack Obama erklärte zwar, alle G8-Staaten strebten politischen Wandel in Syrien an. Das solle schnell geschehen. Russland beharrte aber darauf, dass kein Regimewechsel erzwungen werden könne. Die Syrier müssten ihre Angelegenheiten selbst lösen, verlautete nach den Gesprächen. Offenbar auf Wunsch Russlands verurteilte die G8 auch 'jüngste Terroranschläge' in Syrien. Obama betonte, der Friedensplan des UN-Gesandten Kofi Annan, der eine Waffenruhe und ihre Überwachung durch Beobachtern vorsieht, müsse umgesetzt werden.
Wer hinter den Anschlägen wie dem von Deir al-Saur steht, ist umstritten. Der Einsatz eines mit einer Tonne Sprengstoff beladenen Autos in einer scharf überwachten Zone mit Zentralen der Militärgeheimdienste und einem Lazarett spricht für gut organisierte Täter. Die Regierung in Damaskus machte Terroristen verantwortlich. Nach Darstellung der Untergrund-Opposition soll das Regime die Anschläge selbst planen und ausführen.
Der zur Freien Syrischen Armee übergelaufene frühere syrische Offizier Abu Mustafa al-Schami bestreitet die Existenz von Al-Kaida-Kämpfer in den Rängen des Widerstands. 'Ich kann Ihnen versichern, dass diese Anschläge vom Sicherheitsapparat des Regimes geplant und ausgeführt werden. Sie haben die Mittel dafür und die brutale Einstellung, um sie auszuführen', sagte er der Nachrichtenagentur dpa. 'Wir haben früher mit Geheimdienstleuten zusammengearbeitet und wissen daher, wie das Regime Nachrichten darüber erfindet, wer für diese Anschläge verantwortlich sei.'
Auch am Wochenende kam es wieder zu Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Oppositionellen. In Sarmada in der Region Idlib wurden nach Angaben der Opposition mehrere Militärfahrzeuge zerstört. In der Rebellenhochburg Homs sei die Stadt Al-Rastan von den Streitkräften beschossen worden. Aus der Provinz Hama berichteten Aktivisten der Opposition, dass bei einem Artillerieangriff auf die Ortschaft Souran mindestens 16 Menschen getötet worden seien, unter ihnen mehrere Kinder.
Der Militärberater des UN-Generalsekretärs Ban Ki Moon traf am Samstag zu einem dreitägigen Besuch in Damaskus ein. Generalleutnant Babacar Gaye sollte mit den UN-Beobachtern sprechen, erklärte ein UN-Sprecher. Auch Annan wird demnächst in Syrien erwartet.
Seit Beginn der Unruhen im März 2011 kamen nach Schätzungen der UN 10.000 Menschen in Syrien ums Leben. Die syrische Opposition spricht von mehr als 12.000 Toten./wh/hn/DP/ck