ROM (dpa-AFX) - Libyens Investmentbehörde LIA hält eine 1,8-prozentige Beteiligung an der italienischen Großbank Unicredit und will ihr Aktienpaket aufstocken. Dies berichtete LIA-Präsident Mohsen Derregia bei seinem ersten offiziellen Besuch in Italien. 'Unsere Beteiligung an UniCredit ist langfristig und von strategischer Bedeutung. Wir werden Möglichkeiten überprüfen, diesen Anteil aufzustocken', sagte Derregia nach Medienangaben vom Mittwoch. Die libysche Zentralbank hält eine weitere 3,6-prozentige Beteiligung an UniCredit. Die libyschen Aktionäre wollen einen Antrag einreichen, um eigene Vertreter in den UniCredit-Aufsichtsrat zu hieven.
Die libyschen UniCredit-Anteile sind seit März zusammen mit anderen Assets in Italien eingefroren. Dabei handelt es sich um Aktienbeteiligungen, Immobilien und Bankkonten, die nach Angaben des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in den Haag direkt auf die Familie des verstorbenen libyschen Machthabers Muammar al Gaddafi zurückzuführen sind. Die LIA beauftragte drei italienische Rechtsanwälte, den Antrag auf Rückgabe der Unternehmensbeteiligungen einzureichen, berichteten italienische Medien. Derregia bestritt, dass Libyen seine italienische Beteiligungen verkaufen wolle. 'Das ist nicht der richtige Moment dafür', meinte er. LIA sei dagegen an Investitionsmöglichkeiten in Italien interessiert.
Italien hatte im März im Auftrag des Strafgerichtshofes die Beteiligungen beschlagnahmt. Laut der Übergangsregierung in Tripolis stehen die Anteile im Besitz der LIA und der libyschen Investmentgesellschaft Lafico und sollten daher Libyen zurückgegeben werden. Die Regierung in Tripolis erkennt die Zuständigkeit des IStGH, der gegen Gaddafis Sohn Saif al-Islam und seinem Schwager Abdullah al-Senussi wegen Menschenrechtsverbrechen vorgehen will, nicht an. Tripolis bestreitet, dass ein ausländisches Gericht über die von Gaddafi begangenen Verbrechen urteilen könne.
Zu dem in Italien konfiszierten Gaddafi-Schatz zählt auch eine 0,58-prozentige Beteiligung an der Ölgesellschaft Eni, sowie ein Aktienpaket am börsennotierten Fußballclub Juventus Turin (1,5 Prozent). Konfisziert wurden auch Aktien der Gruppe Fiat Auto im Wert von 622.000 Euro und der Nutzfahrzeugstochter Fiat Industrial im Wert von 883.000 Euro, eine Wohnung im Zentrum von Rom und Grundstücke auf der süditalienschen Insel Pantelleria. Der Strafgerichtshof in Den Haag drängt auf den Verkauf dieser Beteiligungen, um die Opfer des Gaddafi-Regimes zu entschädigen. Italien ist mit Malta das einzige Land, das den Forderungen des Gerichts in Den Haag nachgegeben und libysches Eigentum beschlagnahmt hat. Dagegen wehren sich die Angehörigen Gaddafis heftig./mit/cri/APA/jha
Die libyschen UniCredit-Anteile sind seit März zusammen mit anderen Assets in Italien eingefroren. Dabei handelt es sich um Aktienbeteiligungen, Immobilien und Bankkonten, die nach Angaben des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in den Haag direkt auf die Familie des verstorbenen libyschen Machthabers Muammar al Gaddafi zurückzuführen sind. Die LIA beauftragte drei italienische Rechtsanwälte, den Antrag auf Rückgabe der Unternehmensbeteiligungen einzureichen, berichteten italienische Medien. Derregia bestritt, dass Libyen seine italienische Beteiligungen verkaufen wolle. 'Das ist nicht der richtige Moment dafür', meinte er. LIA sei dagegen an Investitionsmöglichkeiten in Italien interessiert.
Italien hatte im März im Auftrag des Strafgerichtshofes die Beteiligungen beschlagnahmt. Laut der Übergangsregierung in Tripolis stehen die Anteile im Besitz der LIA und der libyschen Investmentgesellschaft Lafico und sollten daher Libyen zurückgegeben werden. Die Regierung in Tripolis erkennt die Zuständigkeit des IStGH, der gegen Gaddafis Sohn Saif al-Islam und seinem Schwager Abdullah al-Senussi wegen Menschenrechtsverbrechen vorgehen will, nicht an. Tripolis bestreitet, dass ein ausländisches Gericht über die von Gaddafi begangenen Verbrechen urteilen könne.
Zu dem in Italien konfiszierten Gaddafi-Schatz zählt auch eine 0,58-prozentige Beteiligung an der Ölgesellschaft Eni, sowie ein Aktienpaket am börsennotierten Fußballclub Juventus Turin (1,5 Prozent). Konfisziert wurden auch Aktien der Gruppe Fiat