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ROUNDUP: Deutsche Firmen kämpfen in China mit Personalproblemen

Veröffentlicht am 27.06.2012, 14:20
PEKING (dpa-AFX) - Deutsche Unternehmen finden in China immer schwerer qualifizierte Mitarbeiter. Der Mangel an guten Leuten, hohe Fluktuation und steigende Personalkosten bereiten der deutschen Wirtschaft im Reich der Mitte die größten Kopfschmerzen, wie die jährliche Umfrage der deutschen Handelskammer ergab, die am Mittwoch in Peking vorgelegt wurde. Für deutsche Unternehmen wächst gleichzeitig die Bedeutung des chinesischen Marktes, der auch als Eckpfeiler einer Asienstrategie eine immer größere Rolle spielt.

Allerdings nimmt auch der Wettbewerb durch chinesische Unternehmen deutlich zu. Deutsche Firmen spüren zudem wachsenden Protektionismus auf dem chinesischen Markt. Verstöße gegen Urheberrechte werden heute zwar weniger als früher beklagt, doch gibt es mit der Zunahme chinesischer Patentanmeldungen heute umgekehrt ein Problem: Fast jedes vierte deutsche Unternehmen wurde schon von chinesischer Seite mit Klagen wegen der Verletzung geistigen Eigentums konfrontiert. Jeder fünfte Befragte sieht hier eine wachsende Herausforderung.

Die Erwartungen für die geschäftliche Entwicklung sind insgesamt 'leicht optimistisch', so dass weitere Investitionen getätigt werden sollen - besonders von großen Unternehmen. 'Deutsche Firmen erwarten höhere Umsätze und steigende Gewinne', berichtete die Kammer anhand der Ergebnisse der Umfrage. 70 Prozent der Unternehmen rechneten damit, ihre Wirtschaftsziele für 2012 zum großen Teil erreichen zu können. Die Automobilindustrie sei allerdings durch der Abschwächung des Marktes mit den größten Schwierigkeiten konfrontiert.

Für mehr als drei Viertel der Unternehmen zählen Personalsuche und steigende Arbeitskosten zu den drängendsten Problemen. 'Die größten Herausforderungen sind, weiterhin qualifiziertes Personal zu finden, die steigenden Arbeitskosten sowie die Loyalität der ausgebildeten Mitarbeiter und Fluktuation', sagte Kammerpräsident Ulrich Walker vor Journalisten. Zu den zehn größten Herausforderungen wurden ferner Bürokratie, Korruption und Protektionismus genannt.

Die Probleme mit Währungsrisiken nehmen allerdings ab, weil immer mehr im Land für den chinesischen Markt produziert wird. Rohstoff- und Energiepreise bereiten auch etwas weniger Sorgen. Allerdings wurden erstmals die Kosten für die neue Sozialversicherungsregelungen und das langsame chinesische Internet zu den zehn größten Problemen gezählt. An der Umfrage zwischen dem 14. Mai und 8. Juni beteiligten sich 319 der 1.900 Mitglieder./lw/DP/he

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