* US-Aktien nach Bonitätsprüfung deutlich im Minus
* Analystin: "Salz in der Wunde" nach Europas Schuldenkrise
* Citigroup mit kräftigen Einbußen - Aktie trotzdem im Plus
* Gold und Silber auf Rekordhoch
(neu: Aktuelle Kurse, Analysten)
- von Chuck Mikolajczak -
New York, 18. Apr (Reuters) - Die Wall Street hat
verschreckt auf die Entscheidung der Ratingagentur Standard &
Poor's reagiert, den USA mit einer Senkung der Kreditwürdigkeit
zu drohen. Die großen Indizes starteten die Woche im Minus,
während Gold und Silber neue Rekordstände erreichten.
Zusätzlichen Druck auf die Kurse übten Spekulationen über eine
Umschuldung Griechenlands aus sowie weitere Bremsmanöver Chinas
im Kampf gegen Inflation und eine Überhitzung der Wirtschaft.
Die Berichtssaison brachte eine geringe Erholung: Citigroup
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte gab 1,6 Prozent nach auf 12.143 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index<.SPX> verlor 1,6 Prozent auf 1300 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> fiel um 1,7 Prozent auf 2717 Stellen.
Dass die Schuldenkrise nach Europa auch die USA erfassen könnte, sorgte für lange Gesichter in New York. Kathy Lien von GFT erklärte, die Ankündigung der Agentur habe "Salz in die Wunden" gestreut. Die Händler hätten den Tag angesichts der Probleme in Europa ohnehin zurückhaltend begonnen. "Jetzt werden sie während des ganzen Handels in Nordamerika vorsichtig oder nervös sein". Der CBOE Volatilitäts-Index<.VIX> - ein Maß für die Nervosität an den US-Börsen - legte deutlich zu.
Standard & Poor's warnte den weltgrößten Schuldner am Montag überraschend vor einem Entzug der Bonitäts-Bestnote "AAA": Die Experten senkten den Ausblick für die Bewertung der US-Kreditwürdigkeit auf "negativ" von zuvor "stabil". Die Kreditwächter begründeten dies mit der Gefahr, dass sich die Politiker in Washington nicht auf einen Kurs zur Reduzierung des ausufernden Schuldenberges einigen können. In einer ersten Reaktion zeigte sich US-Finanzstaatssekretärin Mary Miller empört und sprach von einer politischen Einschätzung.
Zu den Kursverlierern zählten Rohstofftitel. Grund dafür sei die weitere Straffung der Geldpolitik in China, sagte Anlagestratege Peter Jankovskis von OakBrook Investments. Die chinesische Zentralbank hatte am Wochenende zum siebten Mal die Mindestreserveanforderungen für die großen Banken verschärft. Dies entzieht dem Markt weiter Liquidität und soll die Inflation eindämmen.
Beim US-Pharmariese Eli Lilly
(Geschrieben von Scot W. Stevenson; redigiert von Sören Amelang)