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FOKUS 3-Geithner-Ernennung und Citigroup-Rettung schieben Dax an

Veröffentlicht am 24.11.2008, 18:04
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(neu: Xetra-Schlussstände)

Frankfurt, 24. Nov (Reuters) - Das Rettungspaket für die taumelnde US-Bank Citigroup hat am Montag den europäischen Aktienbörsen eine Erholung beschert. Auch die Nominierung des New Yorker Fed-Chef Timothy Geithner als künftiger Finanzminister der USA sorgte für Zuversicht unter den Anlegern. Daran änderte auch der unerwartet deutliche Rückgang des deutschen Ifo-Index auf den niedrigsten Stand seit Februar 1993 nichts. Der Dax<.GDAXI> stieg um 10,3 Prozent auf 4554 Punkte. Der Stoxx50 legte 9,4 Prozent zu. Von Euphorie mochten Händler aber nichts wissen. "Das muss sich erst noch zeigen, wie nachhaltig das ist", warnte ein Händler.

Wie schon bei anderen Finanzinstituten greift der US-Staat der angeschlagenen Citigroup unter die Arme und steigt bei der noch bis vor kurzem größten Bank der Welt ein. Das Rettungspaket wurde unter Beteiligung des New Yorker Fed-Chefs Geithner geschnürt. Der künftige US-Präsident Barack Obama wollte Geithner noch am Montag offiziell benennen. "Das ist der richtige Mann zur richtigen Zeit auf der richtigen Position", sagte ein Händler. "Er gilt als Pragmatiker, der auf die Anforderung der Märkte reagiert." Zudem halfen Spekulationen über ein Konjunkturprogramm, mit dem Obama im Januar seine Amtszeit einläuten könnte.

In New York standen die Aktien der Citigroup mit einem Plus von rund 60 Prozent im Fokus. Damit machten die Titel den Verlust der letzten Woche wieder gut. Auch die übrigen Bankenwerte legten kräftig zu. Der Dow-Jones-Index<.DJI> stieg bis Handelsschluss in Europa um fast vier Prozent.

Europaweit holten die Bankenwerte auf. In Frankfurt stiegen die Aktien der Deutschen Bank um 23,7 Prozent auf 23,25 Euro, die der Allianz um 20,6 Prozent auf 56,24 Euro und die der Commerzbank um fast 14 Prozent auf 6,20 Euro. In Zürich waren die Aktien der Großbank UBS mit einem Plus von 21,4 Prozent stark gefragt, für die die Bankenaufsicht weitere Hilfen bei Bedarf in Aussicht stellte. In London zogen die Aktien von Barclays um zehn Prozent an. Die Bank bekam von den Aktionären grünes Licht für ihre milliardenschwere Kapitalerhöhung. In Paris hinkten die Aktien der Societe Generale dem Markt mit einem relativ moderaten Kursplus von drei Prozent hinterher.

VW-AKTIEN WIEDER MIT EIGENLEBEN

Zu den größten Gewinnern zählten auch die Post-Aktien mit einem Plus von 18,5 Prozent an, was Händler als technische Gegenreaktion auf die Verluste der Vorwoche beschrieben. Ebenfalls gesucht waren die Siemens-Aktien, die 15,8 Prozent gewannen. Der Technologiekonzern bestätigte von der Deutschen Bahn einen Auftrag über den Bau 15 neuer ICE-Züge erhalten zu haben.

Im MDax<.MDAXI> sorgten die Aktien von Premiere für Furore. Nach Bekanntwerden des Einstiegs der Berlusconi-Firma Fininvest schossen die Titel um 32 Prozent in die Höhe.

Verlierer gab es insgesamt nur sehr weniger. Wieder einmal gegen den Trend schlossen die VW-Titel mit einem Minus von 9,7 Prozent. Die Kapriolen um die Aktien des Autobauers, die Ende Oktober mit einer zeitweiligen Gewichtung von 27 Prozent im Dax zu Buche schlugen, veranlasste die Börse, ihr Regelwerk für die Index-Zugehörigkeit zum 22. Dezember zu verändern. "Das ist vernünftig und sinnvoll", sagte ein Händler. "Es kommt zwar ein bisschen später, aber besser so als nie."

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Olaf Brenner)

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