Yasin Ebrahim
Investing.com - Derzeit sieht es nicht danach aus, als ob sich das britische Pfund im Zuge der zunehmenden Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung durch die Bank of England nachhaltig erholen könnte. Zu schwer wiegen die Staglfationsrisiken, die ausgerechnet zu dem Zeitpunkt zunehmen, als sich die ersten Auswirkungen des Brexit abzeichnen.
Der GBP/USD notierte am Dienstag konstant bei 1,3594 Dollar.
"Das GBP ist recht zügig in Ungnade gefallen. Das gegenwärtige Schlagwort lautet "Stagflation" und trifft Großbritannien anscheinend härter als die meisten anderen Länder", zitierte Forexlive die Bank of America (NYSE:BAC).
"Unsere Bedenken hinsichtlich des strukturellen Brexit-Gegenwinds haben sich verfestigt. 2022 könnte das GBP noch stärker in den Fokus rücken und unter Druck geraten", fügte die BofA hinzu, die ihren bearishen Ausblick für das GBP beibehielt.
Die Pfund-Schwäche kommt nur wenige Tage, nachdem der Gouverneur der Bank of England, Andrew Bailey, angedeutet hatte, dass die Zinsen eher früher als später angehoben werden sollten, um die Gefahr einer unkontrollierbaren Inflation zu bannen.
"Wir müssen in gewisser Weise verhindern, dass sich das Problem zu einem Dauerzustand entwickelt, denn das wäre natürlich sehr schädlich", sagte BoE-Gouverneur Bailey am Samstag.
Die Bank of England hat angesichts der unsicheren Aussichten auf dem Arbeitsmarkt bisher keine klaren Signale für eine Straffung der Geldpolitik gegeben, doch da die Arbeitslosenquote in nächster Zeit kaum ansteigen dürfte, öffnet sich die Tür für eine Zinserhöhung immer weiter.
"Bailey hält einen kurzfristigen Anstieg der Arbeitslosigkeit für unwahrscheinlich, was durch das rekordhohe Verhältnis zwischen freien Stellen und Beschäftigten in den heutigen Zahlen bestätigt wurde", so Daiwa Capital Markets am Dienstag.
"Auf der MPC-Sitzung im nächsten Monat, auf der die BoE ihre Wirtschaftsprognosen aktualisieren wird, besteht sicherlich eine nicht zu vernachlässigende Chance auf eine Anhebung des Leitzinses um 15 Basispunkte (auf 0,25 %). Sollte es nicht dazu kommen, scheint ein klares Signal für eine Zinserhöhung vor Jahresende nun wahrscheinlicher zu sein als nicht."