FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz erheblicher Probleme in einigen Geschäftsbereichen hält die Deutsche Bank (ETR:DBK) an ihrem Kurs fest. "Die Richtung unserer Strategie war nie klarer als heute", sagte Co-Chef Anshu Jain am Montag in einer Telefonkonferenz. "Wir bekennen uns dazu, eine führende globale Universalbank zu sein." Dazu gehört aus Sicht der Bank neben einem umfassenden klassischen Bankgeschäft für Privatkunden und Unternehmen, auch die Vermögensverwaltung und das Investmentbanking, das stark von der Entwicklung an den Märkten abhängt.
Die Deutsche Bank ist nach Worten Jains damit die einzige Universalbank in Europa mit internationaler Bedeutung. Dass die Bank daran festhält, sei auch der ausdrückliche Wunsch von Aufsichtsbehörden, Politikern und Kunden. Die Deutsche Bank hatte zuletzt neben der Verschärfung der Regeln für Banken und erheblichen Kosten für Rechtsstreitigkeiten auch mit Gegenwind im Tagesgeschäft zu kämpfen. So liefen die Geschäfte im vor der Finanzkrise so starken Investmentbanking zuletzt deutlich schlechter. Hinzu kamen die niedrigen Zinsen, die auf die Gewinne im Privatkundengeschäft und im Bereich Zahlungsabwicklung drücken.
Ein klares Bekenntnis legte Jain zum in den vergangenen Quartalen enttäuschenden Anleihegeschäft ab. "Wir erwarten langfristig eine große Nachfrage." Der Bedarf sei da. Das gelte gerade für Europa, wo Unternehmen immer noch deutlich weniger auf solche Papiere zur Refinanzierung setzen als in den Vereinigten Staaten. Zudem lief der Handel mit Zinstiteln wegen der ultralockeren Geldpolitik in den USA schleppend. Jain betonte, dass er hier mit einer Trendwende rechnet, sobald in den USA die Leitzinsen wieder ansteigen.
Viele Konkurrenten ziehen sich dagegen aus diesem Bereich bereits zurück oder schrumpfen die Sparte. Sie gilt ihnen als zu kapitalintensiv und damit zu teuer. Zudem sind die Renditen eher gering. Die Deutsche Bank wiederum will vom Rückzug der Rivalen wie UBS oder Royal Bank of Scotland (RBS) (ISE:RBS) (FSE:RYS) profitieren.tk