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VORSCHAU-US-Börsen stehen wegen Goldman-Klage vor harter Woche

Veröffentlicht am 17.04.2010, 12:16

- von Leah Schnurr -

New York, 16. Apr (Reuters) - Die Anleger an den New Yorker Börsen stehen wegen der Betrugsvorwürfe gegen Goldman Sachs und einer Flut von Quartalszahlen vor einer schwierigen Woche. Am Freitag rutschten die Indizes an der Wall Street bereits deutlich ab, nachdem bekannt wurde, dass die Börsenaufsicht SEC die mächtigste US-Bank Goldman bei der Vermarktung eines verbrieften Hypothekenkredits (CDO) aus dem Jahr 2007 Betrug vorwirft. Bankenanalysten zufolge könnte auf Goldman eine Milliarden-Strafe zukommen.

Investoren fürchten nun, dass auch andere Großbanken ins Visier der SEC geraten und die Verhandlung im Senat über eine Regulierung des Finanzmarkts an Schärfe gewinnt. Das könnte Analysten zufolge weniger Gewinn für die Banken bedeuten, ohne dass sie sich ausreichend gegen eine weitere Finanzkrise absichern könnten. In der kommenden Woche werde im Senat voraussichtlich über einen endgültigen Entwurf zur Finanzmarktreform beraten, sagte am Donnerstag der demokratische Mehrheitsführer in der Kongresskammer, Harry Reid. Zudem legte der Agrarausschuss des Senats am Freitag eine verschärfte Version zur Regulierung des 450 Billionen Euro schweren Derivatemarkts vor.

Daneben erwarten die Anleger an der Wall Street in der kommenden Woche Quartalsberichte von elf im Dow Jones und 123 im S&P gelisteten Unternehmen. Unter anderem legen die Technologiegiganten IBM und Microsoft sowie die Großbanken Citigroup, Morgan Stanley und Goldman Sachs ihre Ergebnisse vor. Womöglich lassen aber selbst gute Zahlen viele Anleger kalt. Nachdem der S&P seit seinem Zwölf-Jahres-Tief im März 2009 um 76 Prozent zugelegt hat, könnten die Resultate an der Börse Analysten zufolge bereits "bis zur Perfektion" eingepreist sein. Nur atemberaubende Zahlen seien in der Lage, auf Resonanz stoßen. Bestes Beispiel war am Freitag Google: Der Internetriese verbuchte im ersten Quartal eine Umsatzsteigerung von 23 Prozent. Die immensen Erwartungen an der Wall Street befriedigte der Konzern damit aber nicht. Die Aktie gab um 7,6 Prozent nach.

Auf Konjunkturseite sieht es in der kommenden Woche dagegen ruhiger aus. Für den Monat März werden Daten zu den Erzeugerpreisen, zu den Verkäufen bestehender sowie neuer Häuser und den Bestellungen langlebiger Güter erwartet.

Am Freitag schloss der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte 1,1 Prozent tiefer bei 11.018 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 <.SPX> büßte 1,6 Prozent auf 1192 Zähler ein. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> verlor 1,4 Prozent auf 2481 Punkte. Für die Gesamtwoche ergibt sich damit beim Dow ein Plus von 0,2 Prozent und bei der Nasdaq von 1,1 Prozent, während der S&P 0,2 Prozent abgab.

(Geschrieben von Tom Körkemeier; redigiert von Scot W. Stevenson)

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