FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro stand am Dienstag unter Druck. Am Mittag fiel der Kurs der Gemeinschaftswährung unter 1,19 US-Dollar auf sein Tagestief von 1,1886 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,1988 (Freitag: 1,1934) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8342 (0,8379) Euro.
Eine Reihe enttäuschender Konjunkturdaten lastete auf dem Euro. Die deutsche Wirtschaft legte einen überraschend schwachen Start ins neue Jahr hin. Der schwächelnde Außenhandel bremste die Konjunktur aus. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im ersten Quartal mit 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal nur noch halb so stark wie Ende 2017. Unterdessen bleiben die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten wegen politischer Risiken weiter etwas getrübt. Das Konjunkturbarometer des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) verharrte bei minus 8,2 Zählern. Bankvolkswirte hatten dies erwartet, nachdem zuvor drei Rückgänge in Folge verzeichnet worden waren. Zudem haben die Unternehmen im Euroraum ihre Produktion im März schwächer ausgeweitet als erwartet.
Deutliche Bewegung am Devisenmarkt gab es bei der türkischen Lira, die sowohl zum Euro als auch zum Dollar auf neue Rekordtiefs fiel. Für einen Dollar mussten im frühen Handel bis zu 4,4318 Lira bezahlt werden. Ein Euro war bis zu 5,2823 Lira wert. Zuvor hatte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan in einem Fernsehinterview gesagt, er wolle im sehr wahrscheinlichen Falle eines Siegs bei den Wahlen im Juni die Notenbank in den kommenden Monaten stärker unter seine Fittiche nehmen.