NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat im New Yorker Donnerstagshandel deutlich angezogen. Die Gemeinschaftswährung erreichte mit 1,2273 US-Dollar ihr Tageshoch und kostete zuletzt 1,2261 Dollar. Der US-Dollar geriet zugleich stark unter Druck.
Vorausgegangen war eine Berg- und Talfahrt mit einem Euro-Tagestief bei 1,2155 Dollar im europäischen Nachmittagsgeschäft. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2171 (Mittwoch: 1,2214) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8216 (0,8187) Euro gekostet. US-Präsident Donald Trump hatte am Abend mitteleuropäischer Zeit angekündigt, in der nächsten Woche Strafzölle für Stahl- und Aluminiumimporte zu verhängen. Während er damit die US-Wirtschaft immer mehr gegen ausländische Konkurrenz abschottet, kritisieren hochrangige amerikanische Zentralbanker dieses Vorgehen indirekt. "Protektionismus ist nicht die Antwort", sagte der einflussreiche Chef der regionalen Notenbank von New York, William Dudley, am Donnerstag in Brasilien. Er ergänzte, Strafzölle würden "oftmals nach hinten losgehen" und letztlich die Beschäftigten in den relevanten Branchen treffen. Zudem hatte am Donnerstag der neue Chef der US-Notenbank Jerome Powell Spekulationen auf allzu kräftige Zinsanhebungen etwas gedämpft. Vor dem Bankenausschuss des US-Senats hatte er gesagt, es gebe derzeit keine Hinweise auf eine Überhitzung der US-Wirtschaft. Die Bemerkung hatte den Dollar zunächst belastet und im Gegenzug den Euro gestützt.