FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist zum Wochenauftakt unter Druck geraten und unter 1,21 US-Dollar gefallen. Am Montagnachmittag wurde die Gemeinschaftswährung zeitweise bei 1,2067 Dollar gehandelt. Der Kurs lag damit nur knapp über dem tiefsten Stand seit Mitte Januar, der am vergangenen Freitag bei 1,2056 Dollar erreicht worden war. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2079 (Freitag: 1,2070) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8279 (0,8285) Euro.
Am Morgen hatte der Eurokurs noch deutlich über 1,21 Dollar gelegen. Marktbeobachter begründeten den Rückgang mit der weiter schwachen Inflation in der Eurozone. Am Nachmittag war bekannt geworden, dass sich die Teuerung in Deutschland nicht verändert hat. Die Inflation in der größten Euro-Volkswirtschaft hatte im April trotz Konjunkturaufschwungs weiter bei 1,6 Prozent gelegen.
"Ein Inflationsdruck baut sich selbst in der konjunkturell überaus gut laufenden deutschen Volkswirtschaft nicht auf", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Seiner Einschätzung nach steht die EZB nicht unter Handlungszwang, ihre extrem lockere Geldpolitik schnell zu ändern.
Bereits am Vormittag war aus Italien eine unerwartet schwache Inflation gemeldet worden. Hier betrug die für europäische Vergleichszwecke harmonisierte Teuerung im April nur 0,6 Prozent. Die Inflationsrate lag damit weit unter dem von der EZB anvisierten mittelfristigen Inflationsziel von knapp zwei Prozent, bei dem die Währungshüter die Stabilität der Preise als gewährleistet ansehen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,8796 (0,8770) britische Pfund, 132,12 (131,95) japanische Yen und 1,1968 (0,1960) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete im freien Handel am Nachmittag 1314,00 Dollar. Gefixt wurde die Feinunze Gold in London zuletzt am Freitag mit 1321,50 (Donnerstag: 1320,70) Dollar.