NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Freitag im US-Handel unter 1,14 Dollar geblieben. Zuletzt notierte der Euro bei 1,1369 Dollar. Im späten europäischen Geschäft hatte die Gemeinschaftswährung ein Tagestief bei 1,1353 US-Dollar erreicht, nachdem sie zuvor noch über 1,14 Dollar gehandelt worden war. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1402 (Donnerstag: 1,1396) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8770 (0,8775) Euro gekostet.
Marktbeobachter begründeten die Kursentwicklung mit neuen Daten zur Industrieproduktion in den USA. Diese hatte im Dezember stärker als erwartet zugelegt und auch die Auslastung der Unternehmen war höher als erwartet. Nach zuletzt eher schwachen Stimmungsdaten aus der amerikanischen Wirtschaft hatten die Anleger die positive Entwicklung nicht erwartet. "Die Industrieproduktion sollte die Sorgen von Konjunkturskeptikern am Markt verringern", kommentierte Expertin Charlotte Heck-Parsch von der Landesbank BayernLB. Die besser als erwartet ausgefallenen Daten aus der US-Industrie gaben dem Dollar Auftrieb und setzten den Euro unter Druck. Auch das britische Pfund zählte zu den Verlieren am Devisenmarkt. Am Montag will Premierministerin Theresa May im Parlament ihren "Plan B" für den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union vorstellen. Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen nennt die Situation für Investoren "frustrierend". Es lasse sich aktuell nicht absehen, was für einen "Plan B" May vorstellen möchte. Damit bleibe auch "vollkommen unklar", wie es auf dem Weg zum Brexit und damit für das Pfund weitergehen solle.