FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) stimmt angesichts der Vielzahl schärferer Regeln für Banken auf sinkende Gewinne im laufenden Jahr ein. "Dieser Regulierungstsunami geht ja einher mit einer Kostenbelastung", sagte Vorstandschef Hans-Dieter Brenner am Donnerstag in Frankfurt. "Wir haben momentan eine sehr, sehr volatile Umgebung."
Im Gesamtjahr 2014 erwartet das Institut einen Vorsteuergewinn unter dem Niveau der vergangenen Jahre: "500 Millionen werden es nicht sein, es werden aber mehr als 400 Millionen sein", sagte Brenner. Im ersten Quartal seien die Geschäfte gut angelaufen.
2013 hielt die Helaba trotz hoher Kosten für die Integration des WestLB-Sparkassengeschäfts ihr Ergebnis auf dem Rekordniveau des Vorjahres: Der Vorsteuergewinn lag mit 510 Millionen Euro nur knapp unter dem Vorjahreswert von 512 Millionen Euro.
Der Überschuss legte dank geringerer Steuerbelastung sogar von 318 Millionen auf 354 Millionen Euro zu. "Die Zahlen zeigen seit Anfang 2013 in allen Geschäftsfeldern kontinuierlich nach oben. Dazu hat auch das überregionale Verbundgeschäft kräftig beigetragen", erklärte Brenner.
Seit Sommer 2012 ist die Helaba, die mehrheitlich den Sparkassen in Hessen und Thüringen gehört, auch Zentralbank für die Sparkassen in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg. Seinerzeit hatte die Helaba das Sparkassengeschäft der nordrhein-westfälischen Landesbank WestLB übernommen, die auf Brüsseler Druck vom Markt verschwand. In ihrer Düsseldorfer Niederlassung beschäftigt die Helaba 420 Mitarbeiter. Bis Ende 2015 will der Helaba-Konzern mit seinen insgesamt 6300 Mitarbeitern 450 Planstellen möglichst sozialverträglich abbauen.
Mit einer zum Jahresende auf 12,8 (Vorjahr: 11,2) Prozent gesteigerten Kernkapitalquote sieht sich die Helaba gut gerüstet für die laufenden Tests der Europäischen Zentralbank (EZB). "Wir sind überhaupt nicht ängstlich aufgestellt. Bei dem, was wir bisher wissen, können wir davon ausgehen, dass das mit einer gewissen Gelassenheit von unserer Seite angegangen werden kann", betonte Brenner.
Die EZB übernimmt am 4. November die Aufsicht über die größten Banken im Euroraum, darunter auch die Helaba. Vorher durchleuchtet die Notenbank die Bilanzen der Institute auf mögliche Risiken und Kapitallöcher, im Sommer folgt ein Stresstest.nl