von Gina Lee
Investing.com – Der Dollar notierte am Freitagmorgen in Asien fester, während der Euro seine schlechteste Handelswoche gegenüber der US-Währung seit neun Monaten erlebte. Die russische Invasion in der Ukraine und die daraus resultierenden höheren Rohstoffpreise belasten weiterhin die Erwartungen an das europäische Wirtschaftswachstum.
Der US Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, notierte bis 4:36 Uhr MEZ 0,16 % höher bei 97,950.
USD/JPY verlor 0,09 % auf 115,36. Frisch veröffentlichte japanische Daten zeigen, dass das Arbeitsplatz/Bewerbungsverhältnis im Januar 2022 bei 1,2 und die Arbeitslosenrate bei 2,8 % lag.
AUD/USD legte 0,08 % auf 0,7335 zu, wobei die australischen Einzelhandelsumsätze um 1,8% angestiegen sind. Höhere Rohstoffpreise aufgrund der russischen Invasion haben dem risikoempfindlicherem australischen Dollar in den letzten Wochen zu einem neuen Höhenflug verholfen.
NZD/USD stieg um 0,07 % auf 0,6805.
USD/CNY notierte stabil bei 6,3204 und {{0.02|GBP/USD}} verbilligte sich um 0,2 % auf 1,3343.
Derweil geht der Krieg in der Ukraine in die nächste Runde. Russische Truppen haben am frühen Morgen das Kernkraftwerk Saporischschja in Enerhodar beschossen. Auch am achten Tag seiner am 24. Februar begonnenen Invasion hat Russland ukrainische Städte weiter eingekesselt und angegriffen. Dazu gehört auch die östliche Hafenstadt Mariupol, die unter schweren Beschuss geraten ist.
Die größte Atomanlage in Europa stand Berichten zufolge in Flammen, wodurch wiederrum der australische Dollar Auftrieb verspürte. Die Nachricht ließ den Euro um weitere 0,48 % auf 1,1009 USD fallen. Das war der niedrigste Stand seit Mai 2020. Im bisherigen Wochenverlauf hat die europäische Gemeinschaftswährung 1,84 % verloren und damit die schlechteste Woche seit Juni 2021 erlebt. Der Dollar notierte gegenüber dem sicheren Hafen Yen schwächer, konnte aber gegenüber anderen Währungen zulegen.
„Dieser Krieg wird für die Ukraine verheerend sein. Was Russland betrifft, so werden die kurz- und längerfristigen Auswirkungen der Wirtschaft definitiv schaden. Aber auch die Länder der Europäischen Union werden von den Sanktionen stark betroffen sein“, so ING-Analysten gegenüber Reuters.
Die Auswirkungen der steigenden Energie- und Gaspreise könnten die nach der Lockerung der Corona-Beschränkungen erwartete Erholung des industriellen und privaten Verbrauchs untergraben und dürften auch die Normalisierung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank verlangsamen: „Bei der EZB-Sitzung in der nächsten Woche sind Zinserhöhungen derzeit ausgeschlossen“, fügten sie hinzu.
Auf der anderen Seite des Atlantiks strebt die Fed am 15. März zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie eine Zinserhöhung an. Der Präsident der Fed, Jerome Powell, bekräftigte am zweiten Tag seiner Anhörung vor dem Kongress, dass er eine erste Anhebung des Zinssatzes um einen Viertelprozentpunkt befürworten würde.