Investing.com - Der US-Dollar schickt sich an, seine Durststrecke zu beenden. Erstmals seit Mitte März steuert die Weltleitwährung wieder auf ein Wochenplus zu. Laut Einschätzung von Capital Economics könnte damit das Schlimmste vorerst überstanden sein.
- Mehr als nur Zahlen: WarrenAI hilft Ihnen, komplexe Daten zu verstehen und liefert fundierte Einschätzungen direkt aus der InvestingPro-Datenbank. Mehr erfahren
Am Donnerstag zog der Dollar-Index, der den Greenback mit sechs anderen wichtigen Währungen vergleicht, um 0,2 Prozent auf 99,385 Punkte an. Bereits am Vortag hatte sich der Dollar deutlich von einem Drei-Jahres-Tief abgesetzt.
"Wir vermuten, dass der US-Dollar in den kommenden Monaten einen Teil seiner Verluste wettmachen wird, sobald sich die übliche Beziehung zu den Zinsdifferenzen wieder durchsetzt", erklärten die Analysten von Capital Economics in einer aktuellen Einschätzung.
In den vergangenen Monaten war der Dollar kräftig gefallen – und das trotz wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, die eigentlich für eine starke US-Währung gesprochen hätten. Sowohl klassische ökonomische Modelle als auch die Erfahrungen aus dem Handelskrieg zwischen den USA und China 2018/19 hätten nahegelegt, dass Strafzölle den Dollar eher stärken sollten.
Doch es kam anders: Sogar steigende Zinsdifferenzen zugunsten der USA konnten den Greenback nicht stützen. Laut Capital Economics dürften vor allem Turbulenzen an den Anleihemärkten sowie ein schwindendes Vertrauen in die Sonderstellung der US-Wirtschaft dafür verantwortlich sein. Die mitunter erratische Politik der Trump-Regierung habe die Unsicherheiten zusätzlich verstärkt.
Kurzfristig jedoch könnten sich die Vorzeichen wieder drehen: Die Analysten erwarten, dass die US-Währung angesichts der Renditeentwicklung etwas Boden gutmachen dürfte.
Langfristig bleibt der Ausblick verhaltener. Zwar dürfte die Politik in Washington das Vertrauen in den Dollar als "sicheren Hafen" weiter belasten. Doch mangels echter Alternativen werde der Greenback wohl auch künftig das Rückgrat des globalen Finanzsystems bleiben – und seine Rolle als wichtigste Reservewährung behaupten.
In eigener Sache: Bull oder Bear? Sie entscheiden: Mit den zehnseitigen Pro Research Berichten sehen Sie alle Argumente auf einen Blick – perfekt für eine fundierte Investmententscheidung. Mehr erfahren