New York, 07. Jul (Reuters) - Ermutigende Daten vom kriselnden Arbeitsmarkt haben die US-Börsen am Donnerstag zum Handelsstart angeschoben. Die Privatwirtschaft schuf im Juni deutlich mehr Stellen als von Experten vorhergesagt und die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ging stärker als erwartet zurück. Auch die Umsätze der Einzelhändler erfreuten die Anleger. Zudem wuchs die Hoffnung, dass sich die Demokraten von Präsident Barack Obama und die Republikaner nach wochenlangem Ringen bald auf eine Lösung des Schuldenstreits einigen, der die Zahlungsfähigkeit der weltgrößten Volkswirtschaft bedroht.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte stieg in den ersten Handelsminuten um 0,5 Prozent auf 12.685 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> legte 0,8 Prozent auf 1350 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> gewann ebenfalls 0,8 Prozent auf 2857 Punkte.
Am kriselnden Arbeitsmarkt gab es neue Hoffnungsschimmer. Zuversicht verbreitete vor allem die Entwicklung in der Privatwirtschaft: Hier wurden im Juni mit 157.000 Stellen mehr als doppelt soviele Jobs geschaffen wie erwartet. Experten hatten lediglich mit einem Stellenzuwachs von 68.000 gerechnet. "Das wird am Markt eindeutig als Signal zum Kaufen gesehen", sagte Ken Polcari von Icap Equities. Die Anleger setzten nun darauf, dass die monatlichen Arbeitsmarktdaten am Freitag noch besser ausfallen könnten, fügte er hinzu.
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ging in der vergangenen Woche um 14.000 auf saisonbereinigt 418.000 zurück. Experten hatten lediglich einen Rückgang auf 420.000 erwartet. Dem Arbeitsministerium zufolge lagen wegen des Feiertags am Montag allerdings aus einigen Landesteilen nur unvollständige Zahlen vor.
Auch die Juni-Umsätze der Einzelhändler ließen die Anleger
zugreifen. Die Aktien des Branchenriesen Macy's
In der Schuldenkrise setzten die Investoren auf ein im Tagesverlauf geplantes Spitzengespräch von Obama mit den Parteivorsitzenden im Kongress, das die festgefahrene Situation lösen soll. Jüngst kam leichte Bewegung in die Verhandlungen: Die Republikaner signalisierten Kompromissbereitschaft in Steuerfragen, während Obama wohl darauf dringen wird, die Sparziele für die kommenden zehn Jahre auf vier Billionen Dollar zu verdoppeln.
Reporter: Chuck Mikolajczak; bearbeitet von Christian Götz; redigiert von Angelika Stricker)