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FOKUS 3-Dax sagt 7000-Punkte-Marke vorerst Adieu

Veröffentlicht am 05.01.2011, 18:07
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* Folgen der Flut in Australien belasten ThyssenKrupp

* Daimler an Dax-Spitze

* US-Arbeitsmarktdaten besser als erwartet

(neu: Metro, Daimler, ThyssenKrupp, US-Börsen, Schlusskurse)

Frankfurt, 05. Jan (Reuters) - Der Dax<.GDAXI> hat sich am Mittwoch weiter von der 7000-Punkte-Marke entfernt. Der Leitindex schloss 0,5 Prozent schwächer bei 6939 Punkten. Händler begründeten das Minus mit Gewinnmitnahmen und der Sorgen vor einer erneuten Verschärfung der Euro-Schuldenkrise.

Der Dax grenzte seine Verluste aber ein, nachdem die US-Arbeitsmarktdaten des privaten Dienstleisters ADP wesentlich besser ausgefallen waren als erwartet. Demnach wurden im Dezember in den USA 297.000 Stellen geschaffen, Analysten hatten lediglich mit einem Plus von 100.000 Jobs gerechnet. Auch der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA stieg im Dezember so stark wie seit vier Jahren nicht mehr. Die Börsen in New York drehten kurz vor Handelsschluss in Europa ins Plus. Der Euro-Stoxx50<.STOXX50E> verlor 0,5 Prozent auf 2830 Punkte.

Die Anleger am deutschen Markt waren nervös, was sich auch am Volatilitätsindex VDax<.V1XI> ablesen ließ, der zeitweise um 5,5 Prozent auf 20,89 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Anfang Dezember 2010 stieg. Für Sorgenfalten sorgte das mit Haushaltsproblemen kämpfende Portugal, das bei der Begebung einer sechsmonatigen Anleihe deutlich höhere Zinsen zahlen musste als bei einer früheren Auktion im September. "Einen generellen Trend für die nächste Zeit sollte man aus dem heutigen Tag aber nicht ablesen", sagte ein Händler. Viel mehr Beachtung sollte dem offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag geschenkt werden, der den Takt für die kommenden Wochen vorgeben könnte.

METRO AUF TALFAHRT

Größte Verlierer im Dax waren die Aktien von Metro, die 4,1 Prozent tiefer schlossen. Händler verwiesen auf einen Analystenkommentar der Commerzbank, demzufolge die Ergebnisse des Einzelhandelskonzerns für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2010 enttäuschend ausfallen könnten. Vor allem der Umsatz der Elektronikmärkte Media Markt und Saturn dürfte für Irritationen sorgen, hieß es den Angaben zufolge.

Weit oben auf der Verliererliste standen auch die Aktien von ThyssenKrupp mit einem Abschlag von drei Prozent. Infolge der massiven Beeinträchtigungen der Kohleproduktion durch das Hochwasser in Teilen Australiens rechnet der größte deutsche Stahlkocher im Frühjahr mit höheren Kohlekosten, die er weitereichen will. Australien ist der größte Kohleproduzent der Welt, Kokskohle ist neben Eisenerz der wichtigste Rohstoff für die Stahlindustrie. Die Aktien des ThyssenKrupp-Rivalen Salzgitter gaben 2,8 Prozent nach.

Auf der Gewinnerseite standen dagegen Daimler mit einem Plus von 3,1 Prozent auf 53,60 Euro. Ein Händler vermutete dahinter eine Umschichtung der Anleger aus BMW-Titeln in Daimler. Die Daimler-Aktien hatten 2010 um 36 Prozent zugelegt, die Papiere des Rivalen BMW dagegen um 85 Prozent. Die Anteilsscheine von BMW sanken am Mittwoch um 1,2 Prozent auf 60,03 Euro. Andere Börsianer verwiesen zudem auf gute Aussichten für den Lkw-Bauer Daimler am US-Markt in diesem Jahr.

Zu den größten Gewinnern zählten zudem die Aktien von Beiersdorf mit einem Aufschlag von 2,7 Prozent. Händler machten Spekulationen auf einen möglichen Verkauf der von der Familie Herz gehaltenen Beiersdorf-Anteile an den amerikanischen Konzern Procter & Gamble für den Auftrieb verantwortlich. Aus unternehmensnahen Kreisen hieß es indes, zwischen der Familie und dem US-Konzern habe es keine Gespräche gegeben.

(Reporter: Tom Körkemeier; redigiert von Kerstin Leitel)

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