* Sorge in Asien um US-BIP
* JAL-Restrukturierungsplan erwartet
(neu: Börsenschluss in Tokio, Analysten)
Tokio, 29. Okt (Reuters) - Neue Konjunktursorgen haben am Donnerstag die Aktienmärkte in Fernost auf Talfahrt geschickt. Auslöser waren enttäuschende Daten vom US-Immobilienmarkt, die schon am Vortag die New Yorker Börsen ins Minus gedrückt hatten. In Tokio rutschte der 225 Werte umfassende Leitindex Nikkei<.N225> erstmals seit drei Wochen unter die Marke von 10.000 Punkten. Er ging mit einem Minus von 1,8 Prozent bei 9891 Zählern aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix<.TOPX> verlor 0,7 Prozent auf 882 Punkte. Zusätzlich belastete ein stärkerer Yen die Kurse exportorientierter Unternehmen. Die Aktienmärkte in Südkorea<.KS11>, Hongkong<.HSI>, Shanghai<.SSEC>, Singapur<.FTSTI> und Taiwan<.TWII> notierten ebenfalls tiefer.
In den USA war der Dow-Jones-Index am Mittwoch mit einem Minus von 1,2 Prozent und die US-Technologiebörse Nasdaq mit einem Minus von 2,7 Prozent aus dem Handel gegangen. Die Zahl der verkauften Eigenheime war erstmals seit März gesunken. Dies sei ein großer negativer Faktor für den Markt, sagten Analysten. Die zuletzt schwach ausgefallenen Konjunkturdaten schürten nun die Sorge um die gesamte Wirtschaftsleistung in den USA. Im Tagesverlauf wurde die erste Schätzung des BIP für das dritte Quartal erwartet. "Sollte sie niedriger ausfallen als vom Markt erwartet, stellt sich die Frage, ob sich die Erholung weiter abschwächt", sagte Masayoshi Okamoto, Chefhändler bei Jujiya Securities.
Einige Analysten warnten dagegen davor, die Daten zu ernst zu nehmen. Es sei gut möglich, dass Hedge Fonds sie lediglich als Anlass für Gewinnmitnahmen sehen, bevor ihr Geschäftsjahr im November ende.
In Japan standen vor allem Exportunternehmen auf den Verkaufslisten der Anleger. Die Papiere des Chiptest-Herstellers Advantest<6857.T> gaben 6,6 Prozent nach, die des Elektronikteileherstellers TDK<6762.T> 2,3 Prozent.
Einen Kurssprung von 2,7 Prozent verzeichneten indes die Anteilsscheine von Japan Airlines<9205.T>. Der japanische Transportminister wollte noch am Donnerstag einen Sanierungsplan für die überschuldete Fluggesellschaft vorstellen.
(Reporter: Elaine Lies; bearbeitet von Kerstin Dörr; redigiert von Christian Götz)