(neu: Xetra-Schlusskurs, Analystenstimme zu Hannover Rück)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem holprigen Vorlauf des Börsengangs haben sich die Aktien von Talanx am Dienstag etwas höher aus dem ersten Handelstag verabschiedet. Am Ende wurden 18,50 Euro je Aktie des Hannover-Rück-Mutterkonzerns bezahlt, was einem Aufschlag von 1,09 Prozent gegenüber dem Ausgabepreis von 18,30 Euro entsprach. Im Laufe des Tages hatten sie sich mit 18,425 Euro im Tief aber auch zeitweise dem Emissionspreis angenähert. Der Leitindex Dax ging derweil mit einem leichten Minus von 0,28 Prozent ins Ziel.
Der Hintergrund der Erstnotiz ist durchwachsen: Talanx hatte den Schritt an die Börse seit Jahren erwogen, jedoch stets wieder verschoben. Zuletzt war er vor drei Wochen abgesagt, kurze Zeit später dann überraschend aber wieder aus den Schubladen geholt worden. Mit 18,30 Euro lag die Aktie nun im unteren Bereich der angekündigten Spanne von 17,30 bis 20,30 Euro. Zwar kann Talanx nach eigener Einschätzung die Einnahmemarke von 500 Millionen Euro knacken - aber nur, wenn die Banken zusätzlich zu den 25,5 Millionen Papieren eine sogenannte Mehrzuteilungsoption ziehen und weitere 2,7 Millionen Aktien am Markt platzieren. Bis dahin liegt der Bruttoerlös bei 467 Millionen Euro.
BÖRSIANER: 'RISIKO EINES FEHLSTARTS VERMIEDEN'
Mit Blick auf den Zeichungskurs von 18,30 Euro sagte Börsenbrief-Autor Hans Bernecker, dass er eigentlich etwas mehr erwartet habe. Er ist nun gespannt auf den Verlauf der nächsten acht bis zehn Börsentage, die ein Signal für weitere Börsengänge wie beispielsweise der Siemens-Tochter Osram geben könnten. Ein Händler führte den eher niedrigen Preis darauf zurück, dass Talanx bei der Platzierung kein Risiko eines Fehlstarts habe eingehen wollen. Ein guter Beginn für die Aktie sei deshalb wichtig, weil es in Zukunft angesichts des noch sehr geringen Streubesitzes wohl weitere Platzierungen geben werde.
Ein Analyst betonte, die Erlöse würden in das organische Wachstum des Versicherers fließen, und gemeinsam mit der durch den strategischen Partner Meiji Yasuda Life Insurance gewandelten Nachranganleihe die Kapitalstruktur verbessern. Hinweise des Konzerns auf eine Auszahlungsquote von 35 bis 45 Prozent könnten zu einer Dividendenrendite von 6 Prozent führen, fügte er an. Ein Börsianer führte diesen Punkt ebenfalls auf und betonte, mit solch einer Rendite liege Talanx beispielsweise über der des Konkurrenten Allianz mit knapp fünf Prozent.
CHEUVREUX: 'HANNOVER RÜCK WICHTIGSTE GEWINNQUELLE'
Analyst Frank Kopfinger von Cheuvreux schlug derweil angesichts des Börsengangs eine Brücke zur Tochter Hannover Rück, die der Kern und wichtigste Gewinnquelle für die Talanx-Gruppe sei. Er hält eine steigende Dividende des Rückversicherers für möglich, rechnet aber nicht mit einer grundlegenden Anpassung der Dividendenpolitik. Die Verschuldung und das Umfeld steigender Zinsen bremsten das Potenzial für höhere Auszahlungen, fügte er hinzu. Für Hannover Rück blieb er auf 'Underperform' mit einem Kursziel von 49 Euro./tih/mis
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem holprigen Vorlauf des Börsengangs haben sich die Aktien von Talanx
Der Hintergrund der Erstnotiz ist durchwachsen: Talanx hatte den Schritt an die Börse seit Jahren erwogen, jedoch stets wieder verschoben. Zuletzt war er vor drei Wochen abgesagt, kurze Zeit später dann überraschend aber wieder aus den Schubladen geholt worden. Mit 18,30 Euro lag die Aktie nun im unteren Bereich der angekündigten Spanne von 17,30 bis 20,30 Euro. Zwar kann Talanx nach eigener Einschätzung die Einnahmemarke von 500 Millionen Euro knacken - aber nur, wenn die Banken zusätzlich zu den 25,5 Millionen Papieren eine sogenannte Mehrzuteilungsoption ziehen und weitere 2,7 Millionen Aktien am Markt platzieren. Bis dahin liegt der Bruttoerlös bei 467 Millionen Euro.
BÖRSIANER: 'RISIKO EINES FEHLSTARTS VERMIEDEN'
Mit Blick auf den Zeichungskurs von 18,30 Euro sagte Börsenbrief-Autor Hans Bernecker, dass er eigentlich etwas mehr erwartet habe. Er ist nun gespannt auf den Verlauf der nächsten acht bis zehn Börsentage, die ein Signal für weitere Börsengänge wie beispielsweise der Siemens-Tochter Osram geben könnten. Ein Händler führte den eher niedrigen Preis darauf zurück, dass Talanx bei der Platzierung kein Risiko eines Fehlstarts habe eingehen wollen. Ein guter Beginn für die Aktie sei deshalb wichtig, weil es in Zukunft angesichts des noch sehr geringen Streubesitzes wohl weitere Platzierungen geben werde.
Ein Analyst betonte, die Erlöse würden in das organische Wachstum des Versicherers fließen, und gemeinsam mit der durch den strategischen Partner Meiji Yasuda Life Insurance gewandelten Nachranganleihe die Kapitalstruktur verbessern. Hinweise des Konzerns auf eine Auszahlungsquote von 35 bis 45 Prozent könnten zu einer Dividendenrendite von 6 Prozent führen, fügte er an. Ein Börsianer führte diesen Punkt ebenfalls auf und betonte, mit solch einer Rendite liege Talanx beispielsweise über der des Konkurrenten Allianz
CHEUVREUX: 'HANNOVER RÜCK WICHTIGSTE GEWINNQUELLE'
Analyst Frank Kopfinger von Cheuvreux schlug derweil angesichts des Börsengangs eine Brücke zur Tochter Hannover Rück