NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Mittwoch nach einem Anstieg der US-Ölvorräte gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April kostete gegen Mittag 108,14 US-Dollar. Das waren 57 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Ölsorte WTI sank hingegen deutlich stärker um 1,30 Dollar auf 98,73 Dollar. Am Dienstag war der US-Ölpreis erstmals seit knapp vier Wochen unter die Marke von 100 Dollar gerutscht.
Händler erklärten den deutlichen Rückgang beim US-Ölpreis mit einem Anstieg der US-Lagerbestände an Rohöl. Am Dienstagabend hatte das private American Petroleum Institute (API) einen Zuwachs der Reserven um 2,63 Millionen Barrel in der Vorwoche gemeldet. Am Nachmittag wird die US-Regierung die offiziellen Daten zu den US-Ölreserven veröffentlichen. Hier rechnet der Markt mit einem Anstieg um 2,0 Millionen Barrel.
Experten der Commerzbank sehen eine wichtige Ursache für den Anstieg der US-Ölvorräte bei Wartungsarbeiten in amerikanischen Raffinerien. 'In dem Maße, wie die Raffinerien nach dem Winter Wartungsarbeiten durchführen, sinkt auch die Rohölverarbeitung', hieß es in einer Analyse. Im weiteren Tagesverlauf stehen keine wichtigen Konjunkturdaten auf dem Programm, die für neue Impulse am Ölmarkt sorgen könnten.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ging zuletzt zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel am Dienstag im Durchschnitt 104,38 Dollar. Das waren zehn Cent weniger als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.