Der Black Friday beginnt jetzt! Holen Sie sich 60% RABATT auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

Börse Frankfurt-News: Stillhalten vor dem Sonntag (Auslandsaktien)

Veröffentlicht am 14.06.2012, 15:12
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 14. Juni 2012. Nach einer kurzen Entspannung zu Wochenanfang sind die Märkte wieder in Habachtstellung. Dabei locken einige Aktien mit schönen Gewinnen, etwa Dividendentitel der Zara-Mutter Inditex.

Bloß nicht zu weit aus dem Fenster lehnen: Vor den griechischen 'Schicksalswahlen' am kommenden Sonntag halten sich Anleger zurück - oder konzentrieren sich lieber auf die Aktionen von Gomez, Özil und Neuer. Das bekommen auch Händler von Auslandsaktien zu spüren. 'Die Umsätze sind dünn', erklärt Walter Vorhauser von Close Brothers Seydler. Vor den Wahlen wolle sich niemand positionieren. 'Bis dahin wird gezittert.' Am morgigen Freitag sei außerdem dreifacher Hexensabbat an der Börse mit Verfallsterminen von Optionen und Futures. 'Da kommt es möglicherweise zu Verwerfungen.'

Laut Jan Vrbsky von der Baader Bank finden Unternehmenszahlen im Moment keine große Beachtung. 'Der Markt wird ganz von der Politik bestimmt.' Auch er spricht von niedrigen Umsätzen. 'Die Flucht in sichere Häfen setzt sich fort.'

Inditex mit Gewinnsprung

Sehr positiv aufgenommen wurden die Quartalszahlen des spanischen Modekonzerns Inditex, hierzulande bekannt durch die Zara-Läden. 'Inditex konnte seinen Umsatz im ersten Quartal 2012/2013 um 15 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro und den Nettogewinn um 30 Prozent auf 432 Millionen Euro steigern', berichtet Vorhauser. Der H&M-Konkurrent sei weiter auf Expansionskurs und habe allein im ersten Quartal 91 neue Geschäfte eröffnet. 'In Spanien wird die Zentrale erweitert und ein großes Logistikzentrum gebaut.'

Die Aktie (WKN 756434) sprang gestern um 5 Prozent auf 75 Euro, heute wird sie zu 74,35 Euro gehandelt. Damit hat sich der Kurs seit Herbst 2008 mehr als verdreifacht. Mit nicht ganz so rasanten Zuwächsen kann Wettbewerber H&M (WKN 872318) aufwarten, der Aktienkurs hat sich im gleichen Zeitraum verdoppelt. Die Schweden verbuchten in ihrem ersten Quartal aufgrund gestiegener Rohstoffkosten und der starken heimischen Währung allerdings einen Gewinnrückgang.

Johnson & Johnson profitiert von Übernahme

Ebenfalls freuen können sich Aktionäre von Johnson & Johnson (WKN 853260). Der Aktienkurs des US-Pharma- und Konsumgüterherstellers legte Vorhauser zufolge nämlich ebenfalls zu. Auslöser war hier die Zustimmung der amerikanischen Handelsaufsicht FTC zur Übernahme des Schweizer Medizintechnikkonzern Synthes. 'Zuvor gab es Probleme mit der Freigabe der Übernahme, etwa hatten die EU-Wettbewerbshüter Bedenken angemeldet', erläutert der Händler. Mit dem Zukauf, übrigens der größte in der Geschichte des Unternehmens, könne Johnson & Johnson seinen Marktanteil im viel versprechenden Orthopädiemarkt nun deutlich ausbauen. 'Die Aktie verteuerte sich am gestrigen Mittwoch um 1,7 Prozent, heute sind es weitere 2 Prozent auf 51,59 Euro.' Mitte April lag der Kurs noch bei 47,53 Euro.

Gigantischer Buffett-Auftrag für Bombardier

Unterdessen ließ der am Montag bekannt gewordene milliardenschwere Auftrag von Warren Buffetts Privatjet-Unternehmen Netjets an die Flugzeugbauer Bombardier und Cessna den Bombardier-Aktienkurs haussieren, wie Vrbsky erklärt. 'Netjet hat bis zu 425 neue Flugzeuge bestellt, die meisten bei Bombardier.' Konkret seien 100 Maschinen bei dem kanadischen Unternehmen fest geordert, daneben gebe es 175 Kaufoptionen. Das Auftragsvolumen belaufe sich, für beide Unternehmen, auf 9,6 Milliarden US-Dollar. 'Das ist im Verhältnis zum Umsatz von Bombardier ein unheimlich großer Auftrag, von dem das Unternehmen auch längerfristig profitieren sollte.' Die Bombardier-Aktie (WKN 866671), die von April bis Dezember vergangenen Jahres von über 5 auf 2,50 Euro gefallen war, geht heute zu 2,96 Euro über den Tisch.

Credit Suisse weiter auf Tauchkurs

Abgestraft wurde hingegen Credit Suisse, wie Vrbsky erklärt. 'Die Schweizer Nationalbank hat die Bank aufgefordert, noch in diesem Jahr ihre Eigenkapitalbasis zu stärken, etwa durch Aussetzung der Dividendenzahlung oder eine Kapitalerhöhung.' Die bisher von der Credit Suisse eingeschlagenen Maßnahmen zur Erfüllung der ab 2019 gültigen schärferen Eigenkapitalanforderungen gingen nicht weit genug. 'Die Aufforderung der Nationalbank ist schon ungewöhnlich direkt', kommentiert Vrbsky. Konkurrent UBS sei ein geringerer Verbesserungsbedarf bescheinigt worden.

Der Dividendentitel (WKN 876800) reagierte jedenfalls mit kräftigen Verlusten. Die Aktie ist heute um 8 Prozent gefallen. Damit setzt sich der negative Trend der vergangenen anderthalb Jahre fort: Seit Anfang 2011 hat sich der Kurs der Credit-Suisse in etwa halbiert.

© 14. Juni 2012 / Anna-Maria Borse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.