FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) dürfte die Berg- und Talfahrt dieser Woche am Freitag fortsetzen. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte gut eine Stunde vor dem Start eine 1,25 Prozent tiefere Eröffnung bei 9740 Punkten. An den vergangenen beiden Tagen hatte sich das Börsenbarometer zwar stabilisiert, im bisherigen Wochenverlauf steht allerdings ein Minus von mehr als 2 Prozent zu Buche. Der EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone dürfte Freitag ebenfalls mehr als ein Prozent tiefer starten.
Schwache Vorgaben kommen von der Wall Street. Dort fiel der Future auf den Leitindex Dow Jones Industrial (Dow 30) seit dem Xetra-Schluss am Donnerstag um mehr als ein Prozent. Dies sowie die fortgesetzte Talfahrt der Ölpreise belasteten die Stimmung der Anleger, schrieb Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba in einem Morgenkommentar. Zudem behielten die Investoren die Lage in Griechenland genau im Blick. Sie sorgen sich weiter über eine Rückkehr der Krise in dem Land im Zuge vorgezogener Präsidentschaftswahlen.
Frische Impulse könnten im Verlauf von der Konjunkturseite kommen. Am Vormittag stehen Daten zur europäischen Industrieproduktion auf der Agenda; am Nachmittag wird die Verbraucherstimmung der Uni Michigan erwartet.
COMMERZBANK UNTER DRUCK - 'FT': MILLIARDENSTRAFE DROHT
Sorgen wegen einer möglichen Milliardenstrafe in den USA trübten die Stimmung der Commerzbank-Aktionäre (XETRA:CBKG). Die Papiere fielen vorbörslich beim Broker Lang & Schwarz (L&S) um 2,58 Prozent. Dem Institut drohe in den Vereinigten Staaten wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Geldwäsche- und Sanktionsgesetze eine Strafe von mehr einer Milliarde Dollar (0,8 Mrd Euro), berichtet die "Financial Times" ("FT") unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Zuletzt sei über eine Summe von mehr als 800 Millionen Dollar spekuliert worden, sagte ein Händler. Daher sei der Bericht der "FT" zwar negativ für die Stimmung der Anleger, ein "Schocker" sei er aber nicht.
Die Aktien von Hugo Boss (XETRA:BOSSn) knickten bei L&S um 3,06 Prozent auf 102,22 Euro ein. Der Finanzinvestor Permira reduziert seine Beteiligung weiter und trennt von bis zu 4,9 Millionen Papiere. Als Platzierungspreis werden mindestens 102 Euro je Aktie angestrebt.
AURUBIS STEIGEN NACH ZAHLEN
Aurubis-Aktien (ETR:NDA) stemmten sich nach Geschäftszahlen mit einem Plus von gut einem Prozent gegen das schwache Marktumfeld. Die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr soll beim Kupferhersteller zwar um 10 Cent auf 1,00 Euro sinken. Ein Händler bezeichnete das Zahlenwerk an sich hingegen als exzellent - den operativen Gewinn sah er deutlich über den Markterwartungen. Zudem blickt Aurubis zuversichtlicher auf das laufende Geschäftsjahr und rechnet mit einem deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses. Die Aktie sollte positiv auf die Zahlen reagieren, sagte der Händler.