Von Geoffrey Smith
Investing.com - Der Dollar war am Donnerstag im frühen Handel in Europa auf Konsolidierungskurs, nachdem erneut Bedenken zu Chinas Immobilienkrise aufkamen. Dadurch wurde das Momentum höher verzinslichter Währungen unterbrochen.
Die Aktien von China Evergrande (HK:3333) stürzten bei Wiederaufnahme des Handels nach einer fast dreiwöchigen Aussetzung fulminat ab. Der angeschlagene Immobilienentwickler war gezwungen, eine geplante Veräußerung von Vermögenswerten aufzugeben. Diese hätten ansonsten wahrscheinlich ermöglicht, dass das Unternehmen seinen kurzfristigen Verpflichtungen erfüllen könnte.
Bis 8:00 Uhr MEZ kletterte der Dollar Index, der den Dollar gegenüber ausgesuchten anderen Währungen nachzeichnet, um 0,1 % auf 93,62. Damit war er nur noch etwa einen halben Prozentpunkt von seinem Ausgangspunkt zu Beginn der Woche entfernt.
Die größten Gewinne verzeichnete der Dollar gegenüber rohstoffabhängigen Währungen, da die Entwicklungen bei Evergrande neue Zweifel an der Nachfrageentwicklung bei Eisenerz, Kupfer und Öl nähren.
Der Yuan blieb allerdings stabil, hauptsächlich aufgrund des Vertrauens in Pekings Zusicherungen, dass es seine systemische Krise stoppen kann. Der Dollar stieg um 0,1 % auf 6,4011 Yuan.
Gegenüber dem Euro blieb der Dollar unverändert bei 1,1643 USD. Gegenüber dem britischen Pfund konnte die US-amerikanische Währung dagegen 0,2 % auf 1,3801 USD zulegen. Daten hatten zuvor auf einen starken Anstieg der staatlichen Kreditaufnahmen im Vereinigten Königreich im September hingedeutet.
Die Zahlen unterstrichen die Anfälligkeit der britischen Wirtschaft gegenüber höheren Zinssätzen, die die meisten Marktteilnehmer noch vor Jahresende erwarten.
Der Euro schnitt gegenüber den Währungen europäischer Schwellenländer besser ab und stieg um 0,3 % gegenüber dem polnischen Zloty und 0,4 % gegenüber dem ungarischen Forint.
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