Investing.com - Der EUR/USD konsolidiert seinen jüngsten Sturz von der Klippe, nachdem die Gemeinschaftswährung als Reaktion auf die pessimistische Europäische Zentralbank (EZB) den größten Tagesverlust seit Juni 2016 verzeichnete.
So hatte die EZB zwar am letzten Donnerstag einen Termin für das Ende ihres billionenschweren Wertpapierkaufprogramms genannt. Jedoch sagte Mario Draghi auf der Pressekonferenz, dass eine Leitzinserhöhung nicht vor Sommer 2019 auf der Agenda stehen würde.
Einen expliziten Grund nannte der Ex-Goldman Sachs Banker zwar nicht. Wie von uns aber immer wieder betont, ist die Situation am italienischen Rentenmarkt alles andere als gut, nachdem die italienische Regierung angekündigt hat, dass sie das nicht vorhandene Geld mit vollen Händen aus dem Fenster schmeißen möchte.
EZB-Chef Mario Draghi hat damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: neben einem deutlichen Wertverlust der europäischen Gemeinschaftswährung sind auch die Anleiherenditen der Südländer spürbar gesunken und die Aktienmärkte hatten sich wieder erholt - bis heute.
Im Fokus steht heute die Notenbank-Konferenz im portugiesischen Sintra. Mario Draghi wird sich um 19.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit äußern. Sollte sich der Notenbankchef zur guten Lohnentwicklung im Euroraum äußern, was ja einer der Gründe war, warum die EZB einen Termin für das Ende des Anleihekaufprogramms gesetzt hat, dann sollte dies den Euro bei einer Bodenbildung im Bereich um 1,15 Dollar unter die Arme greifen.
Was steht heute im Wirtschaftskalender
Im Wirtschaftskalender stehen heute neben zahlreichen Reden von Zentralbankern keine nennenswerten Konjunkturdaten, die zu Kursbewegung führen könnten.
EUR/USD - Technische Analyse
Robert Zach von Investing.com beschreibt den jüngsten Wertverfall der europäischen Gemeinschaftswährung zum US-Dollar wie "ein Turmspringer, der sich in Acapulco von den Klippen stürzt" und fügte hinzu, dass "angesichts der Dynamik der jüngsten Abwärtsbewegung und des bearish engulfing im Tages- als auch im Wochenchart der Fokus jetzt auf der Unterseite liegt". Weitere Verluste sollten Anleger einplanen, wenn das Paar das jüngste Zyklustief vom 29. Mai bei 1,1508 Dollar unterschreitet."
"Erholungsversuche sollten im Bereich von 1,1655 Dollar an ihre Grenzen stoßen. Erst ein Sprung über die Glättung der letzten 38 bei 1,1805 Dollar sowie dem Hoch vom 16. Juni bei 1,1855 Dollar würde die Bullen wieder in die Pole-Position setzen und einen Wiederanstieg in Richtung der 200-Tage-Linie bei 1,2005 Dollar ermöglichen." rz