🔺 Alles auf Rekordniveau? Hol dir jetzt Top-Aktien wie diese zum besten Preis!Aktien-Perlen entdecken

ROUNDUP: Bundesverkehrsministerium gegen Brüsseler TÜV-Pläne

Veröffentlicht am 13.07.2012, 16:41
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Das Bundesverkehrsministerium ist gegen eine jährliche Hauptuntersuchung bei älteren Autos. 'Wenn man unsere Standards zugrundelegt, unsere Qualität der deutschen Prüfpraxis, dann halten wir das für nicht notwendig', sagte ein Ministeriumssprecher am Freitag in Berlin. EU-Verkehrskommissar Siim Kallas hatte zuvor Pläne für eine Reform der Sicherheitsüberprüfung in Europa vorgestellt. Demnach will er Pkw ab dem siebsten Betriebsjahr jedes Jahr zum TÜV schicken. Auch Autofahrerverbände wandten sich gegen die Pläne.

Die Zahl der tödlichen Unfälle im europäischen Straßenverkehr sei 'sehr besorgniserregend', sagte Kallas. Gerade die Zahl getöteter Motorradfahrer sinkt nach Erkenntnissen der EU-Kommission nicht. In die meisten Unfälle seien Autos verwickelt, die sechs Jahre oder älter seien, sagte der Verkehrskommissar.

Technische Mängel seien Ursache für 6 Prozent aller Autounfälle und für 2.000 Tote pro Jahr, 1.200 davon wären nach Kallas' Ansicht durch bessere Sicherheitskontrollen zu vermeiden - Experten zweifeln das aber an.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) sprach am Freitag wie tags zuvor schon der ADAC von 'reiner Abzocke' der Autofahrer. 'Der Zustand der Fahrzeuge bei Unfällen in Deutschland spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle', sagte DPolG-Chef Rainer Wendt. Vielmehr seien Raserei, Alkohol und Fahren ohne Gurt Gründe für schlimme Unfälle und Schäden. Nur die Prüfstellen freuten sich über die Pläne, die neben häufigeren Überprüfungen auch europaweit einheitlichere Standards vorsehen.

Bereits am Donnerstag hatten TÜV Süd und Dekra die Pläne begrüßt. Gegen Unterstellungen, sein Vorschlag erfolge auf Werben der Prüforganisationen, wehrte sich Kallas: 'Es ist für mich eine sehr große Überraschung, etwas über eine Lobby für technische Inspektionen zu hören.' Derlei Kritik sei unbegründet.

'Wir erkennen an, dass Deutschland sehr gut ist mit technischen Prüfungen. Aber wir müssen einen einheitlichen Ansatz (in Europa) haben', sagte Kallas. Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) beschrieb das deutsche System ebenfalls als 'sehr erfolgreich'. Es fehlten Daten, die die Notwendigkeit häufigerer Prüfungen belegten.

Beschlossene Sache sind die Pläne noch nicht. Nun werden sich Europaparlament und EU-Staaten mit den Vorschlägen beschäftigen. Bei den Diskussionen in Brüssel werde Deutschland sein Gewicht für eine sinnvolle Lösung einbringen, 'die nicht zu höheren Kosten und mehr Bürokratie führt, sondern die sich an der Verkehrssicherheit orientiert und nicht an Verschlimmbesserungen', sagte der Sprecher des Bundesverkehrsministeriums. Eine Harmonisierung der Prüfpraxis in Europa sei zu begrüßen./hrz/sam/DP/stb

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.