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FOKUS 1-Deutscher Konjunkturoptimismus reicht nicht für den Euro

Veröffentlicht am 14.12.2010, 17:09
EUR/USD
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* Euro schafft nach ZEW und Ifo-Prognosen fast 1,35 Dollar

* US-Konjunkturdaten rücken Dollar wieder in Anlegergunst

* Fed-Kommentare zur weiteren Geldpolitik am Abend erwartet

* Spanische Staatsanleihen-Auktion gut nachgefragt

(neu: ZEW, Ifo, spanische Anleihen, Fed)

Frankfurt, 14. Dez (Reuters) - Der Euro ist nach einem schwungvollen Start am Dienstag doch wieder in die Defensive geraten. Nach zuversichtlich stimmenden Konjunktursignalen aus Deutschland war die Gemeinschaftswährung am Morgen bis auf knapp 1,35 (spätes Vortagesgeschäft: 1,3389) Dollar und damit den höchsten Stand seit drei Wochen geklettert. Am Nachmittag sicherte sich dann allerdings wieder der Dollar die mehrheitliche Gunst der Investoren - in Reaktion auf optimistisch stimmende Statistiken zur Preisentwicklung und den Einzelhandelsumsätzen in den USA.[ID:nLDE6BD189] Die europäische Gemeinschaftswährung rutschte wieder bis auf 1,3374 Dollar ab. "Der ZEW-Index und auch die Aussagen vom Ifo-Institut haben dazu beigetragen, dass der Euro zunächst so zugelegt hat", sagte ein Händler. "Dennoch ist die generelle Wahrnehmung, dass der Euro wegen der Schuldenkrise wohl noch etwas schwächer gehen wird, und von daher überrascht die Entwicklung am Nachmittag nicht."

Die Konjunkturampeln in Deutschland blieben auch im kommenden Jahr auf Grün, sagte der Chef des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn. Die Wirtschaftskraft werde nach 3,7 Prozent in diesem Jahr 2011 wohl um 2,4 Prozent zulegen, und die Inlandsnachfrage dürfte dann fast 90 Prozent zum Wachstum beisteuern. Auch Börsenprofis sagen der deutschen Wirtschaft eine rosige Zukunft voraus: Das ZEW-Barometer für die Konjunkturerwartungen in den kommenden sechs Monaten war im Dezember um 2,5 auf 4,3 Punkte gestiegen.

Frohes hatten auch die US-Einzelhändler zu verkünden: Diese haben im November kräftig Kasse gemacht und damit die Hoffnung auf einen Jahresendspurt der Konjunktur genährt.

STEILER RENDITEANSTIEG DER US-TREASURIES

Für Diskussionsstoff in den Handelsräumen sorgte unterdessen der steile Anstieg der Renditen auf US-Staatsanleihen. Am Nachmittag warfen die zehnjährigen Papiere schon wieder 3,354 Prozent ab. Anfang Dezember war die als kritisch empfundene Marke von drei Prozent überwunden worden, im November hatte die Rendite noch bei 2,6 Prozent gelegen. Die vergleichbare zehnjährige Bundesanleihe rentiert derzeit knapp unter drei Prozent. Analysten erklären den sprunghaften Anstieg der US-Renditen unter anderem mit der kürzlich beschlossenen Verlängerung von Steuererleichterungen in den USA. Damit soll die Konjunktur weiter angekurbelt werden, allerdings könnte dadurch das ohnehin immens hohe US-Defizit nochmals erheblich belastet werden, so die Sorge von Experten.

Wieder einmal richteten sich alle Augen auf die Fed. Die Notenbank sollte sich im Anschluss an ihre Sitzung am Abend (20:15 Uhr MEZ) zur weiteren Geldpolitik äußern. "Die Notenbanker könnten für eine Enttäuschung gut sein", hieß es in einem Kommentar der HSH Nordbank. Einige Beobachter gingen davon aus, dass die Fed ihre Wachstumsprognose für das kommende Jahr anheben werde, dies sei aus ihrer Sicht aber nicht zu erwarten, ebenso wenig wie Signale in Richtung einer nochmaligen Ausweitung ihres Anleihenkaufprogramms.

SOLIDE NACHFRAGE NACH SPANISCHEN ANLEIHEN

Die Renditen spanischer Anleihen zogen weiter an und stiegen bis auf 5,581 Prozent. Die Versteigerung von zwölf- und 18-monatigen Staatsanleihen war zwar deutlich überzeichnet, allerdings muss das schuldengeplagte Land nochmals deutlich höhere Zinsen zahlen als zuletzt. [ID:nWEA7335]

Die Auktion galt als Test für die länger laufenden Anleihen, die am Donnerstag ausgegeben werden sollen. Dann werden zehn- und fünfzehnjährige Papiere versteigert. Einige Analysten haben sich im Vorfeld skeptisch geäußert, inwieweit Investoren so kurz vor Weihnachten bereit sein werden, sich die als durchaus riskant bewerteten Papiere ins Depot zu legen. Sollte diese Auktion entgegen aller Skepsis gut verlaufen, dann können sich einige Händler eine deutliche Entspannung am Markt noch vor Jahresende vorstellen.

Euro/Dollar-Fixings Aktuell 13.12.10

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EZB 1,3435 1,3267

EuroFX 1,3461 1,3275

Umlaufrendite in Prozent 2,59 2,59

(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Stefanie Huber)

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