FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (ETR:DAX) wird am Montag seine Talfahrt aus der Vorwoche voraussichtlich zunächst fortsetzen. Schwache Konjunkturdaten aus China sowie die sich weiter zuspitzende Krim-Krise sorgen für Unsicherheit und belasten die Stimmung. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand rund eine dreiviertel Stunde vor dem Börsenauftakt 0,77 Prozent tiefer bei 9279 Punkten. Am Freitag war der Dax belastet von der Krim-Krise um zwei Prozent gefallen und hatte im Wochenverlauf rund dreieinhalb Prozent eingebüßt.
Der Future auf den EuroStoxx 50 signalisiert für den Leitindex der Eurozone (DJX:SX5E) zum Handelsstart an diesem Morgen ein Minus von 0,19 Prozent.
Russland schaffe mehr und mehr Fakten hinsichtlich der Zugehörigkeit der Krimhalbinsel zu Russland, kommentierte Analyst Dirk Gojny von der National-Bank die Entwicklungen in der Ukraine. In Kürze könnte daher die nächste Stufe der Sanktionen seitens der EU erfolgen. Der Blick auf China zeigt, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt im Februar zum ersten Mal seit elf Monaten wieder ein Defizit in der Handelsbilanz verzeichnete. Die Exporte fielen unerwartet stark um 18,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings legten die Importe um 10,1 Prozent zu. Der Handel mit der Europäischen Union, dem größten Handelspartner Chinas, stieg um 6,3 Prozent.
SYMRISE UND SGL MIT ZAHLEN UND AUSBLICK IM FOKUS
Unternehmensseitig stehen vor allem Aktien aus der zweiten Reihe im Fokus. Zahlen legten der Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise (ETR:SY1) sowie der Kohlenstoffspezialist SGL Group (ETR:SGL) vor. Symrise gaben beim Wertpapierhandelshaus Lang & Schwarz (L&S) um etwas mehr als ein Prozent nach und SGL verloren 0,6 Prozent. Die Bilanzkennziffern von Symrise für 2013 seien samt Dividendenvorschlag etwas schwächer als erwartet ausgefallen und auch der Ausblick überzeuge nicht wirklich, sagte ein Händler.
SGL sürzte im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen, was jedoch angesichts des anhaltenden Preisdrucks im wichtigen Geschäftsfeld mit Graphitelektroden nicht überraschend kam. Der Konzern hatte bereits im Februar vor einem hohen Verlust gewarnt und nur einen trüben Ausblick für das laufende Jahr gegeben.
HOCHTIEF WILL ANTEIL AN LEIGHTON AUSBAUEN
Die Hochtief-Papiere (ETR:HOT) legten vorbörslich hingegen moderat zu. Der Baukonzern will seinen Anteil an der australischen Tochter Leighton (ASX:LEI) (FSE:LTH) vergrößern. Für mehr als eine Milliarde australische Dollar (rund 755 Millionen Euro) will Hochtief seine Beteiligung von jetzt knapp 59 Prozent auf gut 74 Prozent ausbauen. Das vom spanischen Konzern ACS (SCM:ACS) (FSE:OCI1) kontrollierte Unternehmen bietet allen Leigthon-Aktionären 22,15 australische Dollar je Anteil. Ein Händler wertete diese Nachricht als 'voraussichtlich kursstützend' für Hochtief.
Das Technologieunternehmen Jenoptik (ETR:JEN) will für 2013 mindestens die Dividende von 18 Cent aus dem Vorjahr zahlen. Die Aktionäre sollten angemessen vom Wachstum profitieren, begründete Vorstandschef Michael Mertin das Vorhaben in der 'Welt am Sonntag' Allerdings wolle sich Jenoptik auch die Möglichkeit für Zukäufe offen halten.