EZB sorgt sich verstärkt um schwache Inflation in der Eurozone
FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) sorgt sich verstärkt um die schwache Preisentwicklung in der Eurozone. Das Risiko, dass das Inflationsziel von zwei Prozent nach unten weiter verfehlt werde, sei gestiegen, sagte EZB-Chefvolkswirt Peter Praet am Mittwoch in Mannheim. Vor diesem Hintergrund betonte Praet, dass die EZB notfalls zu weiteren geldpolitischen Schritten bereit sei. "Es sollte keine Zweifel geben bezüglich des Willens und der Fähigkeit des EZB-Rates zu handeln, falls es nötig wird", so Praet.
USA: Aufträge für langlebige Güter legen überraschend zu
WASHINGTON - In den USA sind die Aufträge für langlebige Güter im Juli überraschend und deutlich gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat seien sie um 2,0 Prozent geklettert, teilte das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington mit. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet. Zudem wurde der Anstieg im Vormonat auf 4,1 Prozent (zunächst +3,4 Prozent) nach oben revidiert.
Chinas Notenbank stellt weitere Milliarden für Geschäftsbanken bereit
PEKING - Die chinesische Notenbank greift der Wirtschaft des Landes weiter unter die Arme und hat den Geschäftsbanken frisches Geld zur Verfügung gestellt. Im Rahmen eines Kreditgeschäfts mit der kurzen Laufzeit von sechs Tagen (Short-term Liquidity Operation/SLO) habe die Notenbank 140 Milliarden Yuan (etwa 19 Milliarden Euro) in den Markt gepumpt, hieß es am Mittwoch in einer auf der Internetseite veröffentlichten Mitteilung.
DIW-Prognose: Deutsche Wirtschaft dürfte bald an Schwung verlieren
BERLIN - Deutliches Wachstum im dritten Quartal, aber getrübte Konjunkturaussichten darüber hinaus erwartet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Die deutsche Wirtschaft könnte "schon bald etwas an Schwung verlieren", sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner am Mittwoch in Berlin. Als Gründe nannte er die angespannte Lage im Euroraum, die Sorgen um die chinesische Wirtschaft und eine insgesamt etwas schwächere Weltkonjunktur.
OECD: Solides Wachstum in den meisten Industrienationen
PARIS - Trotz der Sorgen um China ist die Wirtschaftskraft in den meisten Industrienationen der Welt im zweiten Quartal weiter gewachsen. In den Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) habe die Wirtschaftskraft im Quartalsvergleich um schätzungsweise 0,4 Prozent zugelegt, teilte die OECD am Mittwoch in Paris mit. Im Vorjahresvergleich lag das Plus bei 2,0 Prozent.
Spitzen-Notenbank BIZ sieht Deflationsängste übertrieben
BASEL/FRANKFURT - Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat trotz der ungewöhnlich schwachen Preisentwicklung in wichtigen Industriestaaten vor übertriebenen Deflationsängsten gewarnt. "Eine Deflation ist keine rote Linie, bei deren Überschreiten man unweigerlich in den Abgrund stürzt", sagte Claudio Borio, Leiter der Währungs- und Wirtschaftsabteilung bei der Dachorganisation der Notenbanken im Interview mit der "Börsenzeitung" (Mittwochausgabe).
Chinas Notenbank erklärt Börseneinbruch mit Folgen der US-Geldpolitik
PEKING - Chinas Notenbank sieht die Ursache für die rasante Talfahrt an den Börsen des Landes in der Geldpolitik der USA. Die Spekulation auf eine Zinserhöhung der US-Notenbank Fed im September habe die Marktturbulenzen ausgelöst, sagte Yao Yudong, Leiter eines Finanzforschungsinstituts der Notenbank laut einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua vom Dienstagabend. In den vergangenen Handelstagen war es zu drastischen Kurseinbrüchen an Chinas Börsen gekommen.