(neu: Schlusskurse, Kommentare von DZ Bank und Bernstein)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der überraschende Abgang von Pimco-Chef Mohamed El-Erian hat die Allianz-Aktien
Nach einem schwierigen Jahr hört El-Erian Mitte März als Chef der Allianz-Fondstochter Pimco auf. Der Rückzug kommt überraschend. Ein Händler sagte: 'El-Erian ist das Aushängeschild von Pimco. Sein Abgang verstärkt die im Markt bereits bestehende Sorge um das Anleihegeschäft des Versicherers und drückt entsprechend auf die Aktien.' In dem sehr wichtigen Markt kämpfe die Allianz ohnehin mit Gegenwind. Die Mittelabflüsse könnten sich somit weiter verstärken, ergänzte der Händler.
ANALYST: WEGGANG HAT KEINE AUSWIRKUNGEN AUF STRATEGIE
Commerzbank-Analyst Frank Kopfinger hatte mit einer negativen Kursreaktion gerechnet. Er rät jedoch Schwächen zum Einstieg zu nutzen, da der Abgang auf die Strategie von Pimco keine Auswirkungen haben dürfte. Experte Thomas Seidl vom US-Analysehaus Bernstein Research sieht ebenfalls nur geringfügig höhere Rückschlagsrisiken. Die Benennung des langjährigen 'Pimco-Veterans' Douglas Hodge als Nachfolger zeige zudem, dass die Allianz gewillt sei, die Kosten zu stabilisieren und das Geschäft operativ effizienter zu machen.
Analyst Thorsten Wenzel von der DZ Bank legte hingegen zunächst den Fokus auf eine näher rückende Übernahme in Italien. Der italienische Versicherer Unipol hatte am Vorabend den Weg zu exklusiven Verhandlungen mit dem Münchner Dax-Konzern frei gemacht. Die Allianz könne eine Transaktion in dieser Größenordnung problemlos aus internen Mitteln stemmen, betonte Wenzel. Er rechnet mit Ergebnissteigerungen durch den Kauf.
DZ BANK: 'ZEITPUNKT FÜR GEWINNMITNAHMEN GUT'
In einer weiteren Studie, die Wenzel am späten Nachmittag vorlegte, rät der Experte zu Gewinnmitnahmen bei der Allianz-Aktie. Der Zeitpunkt dafür sei nun günstig. Wenzel rechnet zwar mit einem guten Ergebnis für das Geschäftsjahr 2013 und mit einer erneuten Anhebung der Dividende. Er erwartet aber auch, dass die Allianz beim wichtigen Thema Kapitalmanagement und künftiger Dividendenpolitik vage bleibt. 'Darüber hinaus könnte der Ausblick für das im Jahr 2014 erwartete operative Ergebnis zunächst enttäuschen', so Wenzel. Angesichts der inzwischen anspruchsvollen Bewertung sieht er kurzfristig mehr Risiken als Chancen./fat/ees/rum/stb/ajx/he