STRALSUND (dpa-AFX) - Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat vor Wirtschaftsvertretern in ihrem Wahlkreis in Vorpommern für vernünftige Lösungen bei der Umsetzung des Mindestlohns geworben. Beim Jahresempfang des CDU-Wirtschaftsrates MV empfahl sie der Wirtschaft, über Arbeitgeberverbände bis Ende 2014 Tarifverträge in einzelnen Branchen abzuschließen. 'Nutzen Sie die Übergangsfristen', sagte sie am Freitag in Stralsund. Bevor man Arbeitsplätze riskiere, solle die Möglichkeit der bis Ende 2016 geltenden Übergangsregelungen für einen Mindestlohn genutzt werden.
Nach der Einigung der großen Koalition auf einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro ist geplant, dass das Gesetzesvorhaben im April ins Bundeskabinett kommt, so dass der Mindestlohn zum 1. Januar 2015 verbindlich wird. In Union und Wirtschaft gibt es aber noch Forderungen nach Ausnahmen.
Den Schiffbauern der insolventen P+S-Werft in Stralsund sagte Merkel ihre Unterstützung zu, dämpfte aber Hoffnungen auf eine schnelle Lösung für eine Zukunft der Werft. Es werde alles versucht, im Spezialschiffbau oder in anderen Bereichen eine Lösung zu finden, sagte sie beim anschließenden Neujahrsempfang in Stralsund. Seit anderthalb Jahren wird für die insolvente P+S-Werft mit einst 1200 Mitarbeitern ein Investor gesucht.e