FRANKFURT (dpa-AFX) - Das freundliche Aktienmarktumfeld könnte den Dax
Zunächst könnten aber die Optimisten die Oberhand behalten. Bis zur symbolträchtigen Schwelle von 10 000 Punkten fehlen dem Dax aktuell nur noch rund drei Prozent. Ein Treiber ist dabei die unverändert lockere Geldpolitik in der Eurozone: Während sich in den USA mittlerweile zumindest ein Ende der konjunkturstützenden Anleihekäufe abzeichnet, ist in Europa nichts dergleichen in Sicht. Im Gegenteil: Der Chef der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, hatte erst während der jüngsten Pressekonferenz das Versprechen dauerhaft niedriger Zinsen entschieden bekräftigt.
ANALYSTEN KÖNNTEN GEWINNPROGNOSEN REDUZIEREN
Je höher der Dax steigt, desto größer wird Analysten zufolge aber die Gefahr einer Überhitzung des Marktes. So habe die Zeitung 'Bild' ihre Leser bereits mit einem Hinweis auf die Rally erfreut, schrieb Händlerin Sarah Brylewski vom Broker Gekko Markets. Erfahrungsgemäß werde mit derartigen Berichten so viel Euphorie bei den Anlegern geschürt, dass die Kurse stärker stiegen, als es fundamental gerechtfertigt wäre. Früher oder später würden diese Fehleinschätzungen korrigiert und der Aktienmarkt gerate unter Druck.
Skeptisch äußerte sich auch der Experte Andreas Hürkamp von der Commerzbank. Seiner Meinung nach könnte der deutsche Leitindex zunächst mehr oder weniger auf der Stelle treten, da die Analysten wohl ihre Gewinnprognosen für die Dax-Unternehmen nochmals reduzieren dürften. Gründe dafür seien der zuletzt starke Euro, der die Exporte verteure, und die steigenden Löhne in Deutschland.
KONJUNKTUR STÜTZT DEN AKTIENMARKT
Etwas positiver gestimmt ist Aktienstratege Manfred Bucher von der Landesbank Baden-Württemberg. Seiner Meinung nach kommen von der Konjunktur derzeit positive Impulse für die Börsen. So sind die Aussichten für die globale Wirtschaft nach Einschätzung der Weltbank so gut wie lange nicht mehr.
Entsprechend gespannt dürften die Anleger die Konjunkturdaten der neuen Woche unter die Lupe nehmen. Laut den Experten der Commerzbank könnten vor allem zwei Indikatoren für große Kursausschläge sorgen: Am Montag das chinesische Bruttoinlandsprodukt für das vierte Quartal und am Donnerstag der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in der Eurozone. Dieses Barometer bezieht sich auf den Monat Januar.
ZEW-KONJUNKTURERWARTUNGEN AM DIENSTAG
Mit Blick auf Deutschland stehen am Dienstag die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für Januar im Fokus. Am Donnerstag folgen dann noch aus den USA Immobiliendaten und der Index der Frühindikatoren, und zwar jeweils für Dezember.
Unternehmensnachrichten aus Deutschland dürften hingegen noch eher rar gesät bleiben. Am Montag präsentiert der Geldautomaten- und Kassensystem-Hersteller Wincor Nixdorf
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---