New York, 12. Mär (Reuters) - Die US-Börsen sind am
Donnerstag deutlich schwächer in den Handel gestartet. Händler
begründeten die Abwärtsbewegung mit den schlechten Nachrichten
vom Hypothekenfinanzierer Freddie Mac, der nach einem hohen
Verlust erneut um Staatshilfe bat. Der Dow-Jones-Index<.DJI> der
Standardwerte gab in den ersten Handelsminuten 0,8 Prozent auf
6876 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> verringerte
sich um ebenfalls 0,8 Prozent auf 715 Zähler. Der
Technologie-Index Nasdaq<.IXIC> sank sogar um 1,1 Prozent auf
1356 Punkte.
Besser als erwartet ausgefallenen Einzelhandelsdaten stützen
die Wall Street nur zu Beginn. Die Kauflaune der US-Verbraucher
hat sich trotz der immer tieferen Rezession im Februar
überraschend wenig eingetrübt. Die Einzelhändler erlösten im
Februar 0,1 Prozent weniger als im Vormonat. Analysten hatten
dagegen mit einem stärkeren Rückgang um 0,5 Prozent
gerechnet. "Ich denke, wir sehen allmählich die Talsohle
bei den Zahlen. Das sind gute Nachrichten für den Markt", sagte
Dan Faretta von Lind-Waldock.
Auf den Verkaufslisten der Börsianer standen aufgrund von
schlechten Nachrichten die Aktien von Freddie Mac. Nach
einem massiven Quartalsverlust hat der im Zuge der Finanzkrise
verstaatlichte US-Hypothekenfinanzierer neuen Bedarf an
Staatshilfen angemeldet. Im vierten Quartal sei der Fehlbetrag
um fast das Zehnfache des Vorjahreszeitraums auf 23,9 Milliarden
Dollar gestiegen, teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit,
das bei den Regierungsplänen zur Stabilisierung des
Immobilienmarktes eine zentrale Rolle spielt. Zum Überleben
brauche der Konzern nun weitere 30,8 Milliarden Dollar vom
Finanzministerium. Im vergangenen Jahr hatte der Staat bereits
14 Milliarden Dollar in Freddie Mac gepumpt. Die
Freddie-Mac-Aktie sank um 2,4 Prozent.
Die Aktien der ehemals weltgrößten Bank Citigroup gaben
nach ihrer zweitägigen Rally um zwei Prozent nach.
Im Schlepptau von Citigroup fielen die Dividendenpapiere von
Wells Fargo um 3,5 Prozent. General Electric
konnten sich nach einer Herabstufung seines Kreditratings durch
Standard & Poors knapp behaupten.
Zu einem regelrechten Kursfeuerwerk kam es bei den Aktien
von CV Therapeutics. Das Papier des Pharmaunternehmens
sprang um über 28 Prozent in die Höhe, nachdem der Konkurrent
Gilead Sciences ein Übernahmegebot für den Konzern über
rund 1,4 Milliarden Dollar vorgelegt hatte. Die Gilead-Aktie gab
indes um sechs Prozent nach.
(Reporter: Ellis Mnyandu; bearbeitet von Birgit Mittwollen;
redigiert von Alexander Ratz)