NÜRNBERG (dpa-AFX) - Die deutlich gesunkene Zahl der Jobsucher hat die Ausgaben der öffentlichen Hand für Arbeitslosigkeit fast halbiert. Hatten Bundesagentur, der Bund, die Rentenkasse und andere im Jahr 2003 noch 91,5 Milliarden Euro für Arbeitslosigkeit aufwenden müssen, waren es im Vorjahr nur noch 53,8 Milliarden Euro. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Das IAB ist die Denkfabrik der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Hauptgrund sei die stark gesunkene Arbeitslosigkeit. Dazu hätten wiederum die Arbeitsmarktreformen Mitte vergangenen Jahrzehnts und die streckenweise bessere Wirtschaftsentwicklung beigetragen, schreiben die IAB-Arbeitsmarktforscher in ihrer Studie.
Pro Arbeitslosem seien die jährlichen Ausgaben mit 18 600 Euro aber seit 2003 nahezu unverändert geblieben. Im Jahr 2005 etwa hätten sie bei 18 000 gelegen, seien dann bis auf 17 100 gesunken, um dann wieder zu steigen. Die jährlichen Kosten für Kurzzeitarbeitslose liegen im Schnitt im Jahr um rund 3000 Euro höher als die von arbeitslosen Hartz-IV-Beziehern.
Den Löwenanteil der Kosten für Arbeitslosigkeit hat erwartungsgemäß die Bundesagentur zu schultern. 2012 entfielen 55 Prozent der Kosten auf Arbeitslosengeld sowie auf die für die für Erwerbslose zu zahlenden Sozialversicherungsbeiträge. Die übrigen 45 Prozent ergaben sich aus Einnahmeausfällen und Steuern und Sozialbeiträgen.
Deutlich zurückgegangen sind die Ausgaben für Förderung von Jobsuchern. Sie sind allein seit 2009 um mehr als neun Milliarden Euro auf 12,6 Milliarden geschrumpft. Ein Grund sind die inzwischen zurückgefahrenen Milliarden-Ausgaben für Kurzarbeitergeld-Programme in den Krisenjahren Jahr 2009 und 2010. Mit ihnen hatte die Bundesagentur seinerzeit drohende Massenentlassungen verhindert.