* US-Daten drücken auf Kurse
* Aussichten bremsen Versicherungen
(neu: Schlusskurse)
Zürich, 30. Jun (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Dienstag nach einem über weite Strecken gehaltenen Verlauf
schwächer geschlossen.. Ein unerwarteter Rückgang beim US-Index
des Verbrauchervertrauens drückte den Markt im späteren Handel
in die Minuszone. Der SMI<.SSMI> schloss 0,73 Prozent schwächer
bei 5404 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> verlor 0,56 Prozent auf
4663 Zähler.
Bei den Grossbanken konnten sich Credit Suisse mit
einem Plus von 0,45 Prozent in der Gewinnzone halten, obwohl
auch da frühere Gewinne abgeschmolzen waren. UBS gingen
0,3 Prozent schwächer bei 13,30 sfr aus dem Markt. Zum Ende des
Halbjahres kam es auch zu Gewinnmitnahmen.
Die UBS-Aktie lag aber nicht schlecht im Markt. Händler
sagten, die Aktie werde aufgrund der Kapitalerhöhung im MSCI
eine höhere Gewichtung erhalten. Zudem profitiere der Titel von
Spekulationen, dass es im Steuerverfahren mit den USA doch eine
aussergerichtliche Lösung geben könnte. "Auch dass UBS so gut an
neues Geld kommt, stimmt positiv", sagte ein Händler. Nach der
Kapitalerhöhung um 3,8 Milliarden sfr in der Vorwoche konnte UBS
eine Anleihe über zwei Milliarden Euro gut bei Anlegern
platzieren.
Die Titel der Privatbank Julius Bär verloren fast
drei Prozent. Die Aktionäre genehmigten am Nachmittag auf einer
ausserordentlichen Generalversammlung die geplante Aufspaltung
der Gruppe.
Die Allbranchenversicherer Baloise, Helvetia
und Zurich gaben nach. Eine Studie des
Schweizer Rückversicherungskonzerns Swiss Re kam zu dem
Schluss, dass die Versicherungsindustrie 2009 mit stagnierenden
oder erneut sinkende Prämieneinnahmen rechnen muss. Etwas fester
schlossen Swiss Life.
Die wenig konjunktursensitiven Werte Novartis und
Roche verloren jeweils knapp ein Prozent. Die Meldung,
dass in Dänemark zum ersten Mal ein Fall von Tamiflu-Resistenz
bei Schweinegrippe bekanntgeworden ist, habe keinen stärkeren
Einfluss auf den Börsenkurs des Roche-Genussscheins. Laut Roche,
sind Fälle von Tamiflu-Resistenz bei der saisonalen Grippe
bekannt und es sei daher nicht überraschend, dass es auch bei
H1N1 zu einer Resistenzbildung gekommen sei. Roche arbeite
daran, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
Nestle gaben ein halbes Prozent nach. Die
US-Gesundheitsbehörde FDA hat Spuren von E. coli Bakterien in
eine Nestle-Backprodukt gefunden. Nestle hat den Teig
allerdings bereits aus dem Verkauf zurückgezogen. Wichtiger sei,
dass Nestle am Vortag Prognosen für 2009 bestätigt habe, hiess
es im Markt. Nestle strebt ein organisches Wachstum von fünf
Prozent und eine Verbesserung der Ebit-Marge an.
Die Aktie des Pharmazulieferers Lonza stieg um 1,4
Prozent. Händler verwiesen darauf, dass die Aktie wieder in den
SMI aufsteigen und dort den Titel von Nobel Biocare
ersetzen könnte. "Es ist so gut wie sicher, dass Lonza wieder in
den SMI kommt", sagte ein Händler. Stichtag dafür ist der
heutige Halbjahresultimo. Der Entscheid der Schweizer Börse wird
anfangs Juli erwartet. Nobel büssten 0,6 Prozent ein.
Die Aktien der beiden Biotechnologieunternehmen
Santhera und Newron legten vorübergehend massiv
zu. Santhera teilte mit, das Medikament Fipamezole habe in einer
Phase-IIb-Studie seine Wirksamkeit bei Dyskinesie
(Bewegungsstörungen) bei Parkinson-Patienten nachgewiesen. Zum
Schluss lag der Titel aber ein Prozent im Minus. Newron
veröffentlichte nach eigenen Angaben erfreuliche
Studienresultate zum Medikament Safinamide und konnte einen
Kursgewinn von einem Prozent über die Ziellinie bringen..
Sechs Prozent auf 53 sfr verlor die Tamedia-Aktie.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert
Schmieder)