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FOKUS 1-Dax auf neuem 19-Monats-Hoch - Siemens im Aufwind

Veröffentlicht am 26.04.2010, 11:41

* Hoffnung auf Prognoseanhebung bei Siemens

* Spekulation um starke Commerzbank-Quartalsbilanz

(neu: Merck, Gildemeister, Griechenland)

Frankfurt, 26. Apr (Reuters) - Gestützt auf kräftige Kursgewinne des Index-Schwergewichts Siemens ist der Dax<.GDAXI> am Montag auf ein neues Jahreshoch geklettert. Der deutsche Leitindex kletterte am Vormittag um bis zu 1,2 Prozent auf 6334,74 Punkte und lag damit auf dem Niveau vom September 2008. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> zog um 0,8 Prozent auf 2941 Zähler an. "Für den Aktienmarkt sieht es nicht so schlecht aus, denn die Bilanzsaison verläuft sowohl in den USA als auch in Deutschland ermutigend", sagte ein Börsianer. "Außerdem ist immer noch jede Menge Liquidität vorhanden, die dringend nach Anlagemöglichkeiten sucht."

Einige Händler warnten allerdings vor Euphorie: "Beim Thema Griechenland ist die Kuh noch lange nicht vom Eis. Sollte aus dieser oder einer anderen Ecke neue Hiobs-Botschaften kommen, kann alles wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen." Die Erleichterung über das offizielle Hilfe-Ersuchen Griechenlands an die EU und den Internationalen Währungsfonds (IWF) war über das Wochenende verflogen. Die von Anlegern geforderten Risikoaufschläge (Spreads) für zehnjährige griechische Staatsanleihen kletterten auf neue Hochs. Am Markt für Kreditausfall-Versicherungen zogen die griechischen Credit Default Swaps (CDS) ebenfalls wieder an. Der Euro gab rund die Hälfte seines Gewinns vom Freitag wieder ab und notierte bei 1,3333 Dollar.

SIEMENS UND COMMERZBANK IM AUFWIND - MERCK UNTER DRUCK

An der Spitze im Dax standen zeitweise Siemens mit einem Plus von 3,2 Prozent auf 75,18 Euro. Medienberichten zufolge will der Münchener Technologiekonzern seine Prognose für den operativen Gewinn im laufenden Jahr auf "mindestens 7,5 Milliarden Euro" anheben. "Für weitere Kursgewinne wäre eine Anhebung wünschenswert, denn die Aktie ist bereits recht teuer", sagte ein Börsianer. Siemens will am Donnerstag seine Quartalsergebnisse veröffentlichen.

Stark gefragt war auch die Commerzbank, deren Aktien sich um 2,3 Prozent auf 6,27 Euro verteuerte. Dem Börsenbrief "Platow Brief" zufolge verzeichnete das Institut ein starkes erstes Quartal.

Auf der Verliererseite stand dagegen Merck, nachdem sich die Analysten der Citigroup pessimistisch zu den Geschäftsaussichten des Pharma- und Spezialchemiekonzerns geäußert hatten. Mögliche Kürzungen bei den Arzneimittelausgaben in Europa spiegelten sich bislang weder in den Analystenprognosen noch im Aktienkurs wider. Die Titel verloren 1,3 Prozent auf 62,96 Euro.

Im Nebenwerte-Index MDax<.MDAXI> waren Gildemeister Spitzenreiter. Börsianern zufolge löste der Sprung über die Marke von 10,59 Euro, an der die Aktie in den vergangenen Wochen mehrfach gescheitert war, Zusatzkäufe aus. Am späten Vormittag notierten die Titel 4,1 Prozent fester bei 10,75 Euro.

(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Ralf Banser)

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