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FOKUS 3-Bilanzsaison bringt nur wenig Bewegung in den Dax

Veröffentlicht am 28.10.2010, 18:14
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* MAN überzeugt nicht alle Anleger

* Daimler-Papiere erleben Berg- und Talfahrt

* Sonderabschreibungen bremsen Bayer aus

(neu: Fresenius, US-Börsen)

Frankfurt, 28. Okt (Reuters) - Die heiße Phase der deutschen Bilanzsaison hat am Donnerstag kaum Bewegung in den Aktienmarkt gebracht. Zahlreiche Unternehmen legten Quartalszahlen vor, der Dax<.GDAXI> kletterte nur um 0,4 Prozent auf 6595 Punkte. Gewinnmitnahmen bremsten laut Händlern den Anstieg, zudem übten sich viele Anleger vor einer Entscheidung der US-Notenbank Fed über eine weitere Geldspritze in Geduld. "Die Anleger bleiben auf der Hut und viele wollen einfach abwarten, wie die US-Notenbank nächste Woche entscheidet", sagte ein Börsianer. Bis dahin dürfte der Dax in seiner Spanne von 6550 bis 6650 Punkten verharren. Die Fed berät am kommenden Mittwoch turnusgemäß über die Geldpolitik. Analysten rechnen mit einem neuen Anleihen-Kaufprogramm, das der schwächelnden US-Konjunktur unter die Arme greifen soll.

In Amerika zogen Zweifel an dem Ausmaß der Hilfen und gemischt ausgefallene Bilanzzahlen die Märkte ins Minus. Eine leichte Entspannung am Arbeitsmarkt hatte zunächst noch für Kursgewinne gesorgt. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fiel in der Vorwoche auf ein Drei-Monats-Tief von 434.000. Der Dax notierte nach Veröffentlichung der Zahlen zeitweise 1,2 Prozent höher.

Punkten konnten die Volkswagen-Aktien, die nach einer Reihe von Kursziel-Anhebungen um 2,8 Prozent auf 107,35 Euro anzogen. Der Autobauer hatte am Mittwoch eine Verzehnfachung seines Vorsteuergewinns im dritten Quartal bekanntgegeben. Die Papiere des Konkurrenten Daimler erlebten eine Berg- und Talfahrt. Die Aktien waren nach der erneuten Erhöhung der Ergebnisprognose zunächst um bis zu drei Prozent auf 49,05 Euro in die Höhe geschnellt und schlossen nach einem Auf und Ab schließlich 1,3 Prozent schwächer. Händler sagten, die höhere Prognose sei am Finanzmarkt bereits erwartet worden und Anleger nutzten die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen. Renault fielen in Paris aufgrund eines enttäuschenden Ausblicks um bis zu 4,5 Prozent auf 38,81 Euro.

Gefragt waren die Aktien der Deutschen Telekom: Sie profitierten vom positiv aufgenommmenen Quartalsbericht der France Telecom und waren mit einem Plus von 3,1 Prozent größter Dax-Gewinner. "France Telecom hat solide Zahlen leicht über den Konsensschätzungen vorgelegt", erklärte ein Börsianer. Die Aktien lagen 3,1 Prozent fester, Vodafone zogen in London um 2,7 Prozent an. Im EuroStoxx50<.STOXX50E>, der um 0,6 Prozent anzog, zählten die Telekom-Titel zu den Favoriten.

Ihren Höhenflug fortgesetzt haben Fresenius, die als drittgrößter Dax-Gewinner aus dem Handel gingen. Die Titel des Gesundheitskonzerns stiegen in der Spitze um 3,4 Prozent auf 62,62 Euro und waren damit so teuer wie seit April 2007 nicht mehr. Börsianern zufolge sorgten charttechnische Kaufsignale für die Fortsetzung der Rally.

Unter Druck gerieten MAN, die als größter Dax-Verlierer um 2,4 Prozent auf 79,18 Euro nachgaben. Ein Börsianer bemängelte, der Auftragseingang sei im dritten Quartal nicht dynamisch genug gewachsen. Das nähmen einige Anleger zum Anlass, Gewinne einzustecken. Der Aktienkurs des Lastwagen- und Maschinenbauer hat seit Jahresbeginn rund 50 Prozent und damit fast fünf Mal so stark wie der Dax zugelegt.

Ebenfalls auf dem Verkaufszettel standen Bayer. Während das Ergebnis insgesamt laut Analysten im Rahmen der Erwartungen lag, bremsten Sonderabschreibungen für Rechtsstreitigkeiten in den USA den Kursanstieg. Die Titel waren mit einem Abschlag von 1,6 Prozent einer der größten Dax-Verlierer.

DEUTSCHE BÖRSE GEGEN TREND SCHWÄCHER

Auch die Aktien der Deutschen Börse lagen gegen den Trend schwächer. Mögliche weitere Abschreibungen auf die US-Tochter ISE belasteten die Aktien, sie verloren 1,3 Prozent auf 50,64 Euro. Dieses Thema überschatte das recht solide Quartalsergebnis, erklärte DZ-Bank-Analyst Matthias Dürr.

Im MDax<.MDAXI> büßten die Aktien von Salzgitter 1,7 Prozent ein. Deutschlands zweitgrößter Stahlkonzern hat mit einer Wandelanleihe 275 Millionen Euro bei Investoren eingesammelt. Die Schuldverschreibung kann in Aktien aus der Beteiligung an dem Kupferkonzern Aurubis umgetauscht werden. Die Aktien der Kupferhütte brachen um gut vier Prozent ein.

(Reporter: Daniela Pegna; redigiert von Olaf Brenner)

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