* EZB, BoE, IWF und US-Daten im Fokus
* Anleger hoffen auf Konjunkturstütze für USA
* Demag Cranes steigen um über elf Prozent
(neu: Infineon, Bayer, Gerresheimer, Händleraussagen)
Frankfurt, 07. Okt (Reuters) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich am Donnerstag mit Blick auf die anstehenden Notenbanksitzungen und US-Konjunkturdaten zunächst zurückgehalten und die Vortagesgewinne verwaltet. Der Dax<.GDAXI> lag am Vormittag mit 6273 Punkten nahezu auf seinem Schlussstand vom Mittwoch. "Die Anleger scheinen hin- und hergerissen zu sein zwischen der Sorge um den Zustand der US-Wirtschaft und der gleichzeitigen Hoffnung, dass sich daraus neue Konjunkturmaßnahmen ergeben", sagte ein Händler. Die jüngsten Daten vom US-Arbeitsmarkt ließen auch für den am Freitag anstehenden Monatsbericht nichts Gutes vermuten. Zuvor tagen in Frankfurt und London die Notenbanker. Zwar wurden keine Zinsänderungen erwartet, aber die Aussagen der Währungshüter im Anschluss an die Sitzungen stehen im Fokus.
In London gibt die Bank of England ihre Entscheidung um 13.00 Uhr bekannt. Sollte sie einen Kommentar abgeben wollen, wird der ebenfalls dann veröffentlicht. Die Entscheidung der EZB wird um 13:45 Uhr bekannt gegeben. Ab 14.30 Uhr spricht EZB-Chef Jean Claude Trichet vor der Presse. Analysten erwarten, dass es dabei auch um die Währungspolitik gehen dürfte. So hatten brasilianische Regierungsvertreter vor kurzem von einem "Währungskrieg" gesprochen. Vor allem China steht unter Druck. Die USA werfen dem Land vor, mit künstlichen Mitteln den Yuan niedrig zu halten, um sich einen Wettbewerbsvorteil auf den Exportmärkten zu sichern. Das Thema dürfte bei der Herbsttagung von IWF und Weltbank ab Freitag in Washington zur Sprache kommen.
Die Einschätzung der Märkte, dass die US-Notenbank
vermutlich den Geldhahn weiter aufdrehen wird, belastete am
Donnerstag auch den Dollar. Die US-Währung fiel zum Yen auf ein
15-Jahres-Tief und zum Euro auf ein Acht-Monats-Tief. Der
Euro
Börsianer sehen den Aktienmarkt derzeit in einer recht guten Position. Denn entweder gehe es der US-Wirtschaft so schlecht, dass die Notenbank ihr wieder unter die Arme greift - was positiv wäre. Oder es gehe ihr gut genug, dass die Fed darauf verzichten könnte - was ebenfalls positiv wäre, erklärte ein Börsianer.
ANALYSTENEMPFEHLUNGEN GEBEN IM DAX DEN TON AN
Im Dax standen die Aktien von Infineon
Größte Verlierer waren die Papiere von
HeidelbergCement
ÜBERNAHMESPEKULATIONEN UM DEMAG CRANES
Übernahmespekulationen trieben im MDax<.MDAXI> die
Anteilsscheine von Demag Cranes
Schlusslicht im MDax waren die Aktien von
Gerresheimer
(Reporter: Andrea Lentz und Tom Koerkemeier; redigiert von Ralf Banser)