(Aktualisierte Version der Fassung vom Wochenende)
- von Leah Schnurr -
New York, 03. Aug (Reuters) - Wohl und Wehe der
US-Aktienmärkte hängt in dieser Woche von weiteren Anzeichen für
eine Stabilisierung der Wirtschaft ab. Die Wall Street mag zwar
den Schwung auf ihrer Seite haben, schlechte Unternehmens- und
Konjunkturdaten könnten der Sommerrally aber ein Ende bereiten.
Ungeachtet des schönen Aufwärtstrends seien viele
Portfolio-Manager und Händler nervös, sagte Brian Daley von
Conifer Securities. "Sie haben ihre Finger auf dem Abzug und
werden nicht zögern, falls schlechte Daten rauskommen." Auf
Konjunkturseite wartet eine regelrechte Flut auf die Börsianer.
Höhepunkt ist sicherlich der Arbeitsmarktbericht für Juli am
Freitag. Zudem legen die Dow-Schwergewichte
Procter&Gamble
Den Großteil der Berichtssaison hat die Wall Street bereits überstanden. Die Mehrheit der Unternehmen lag mit ihren Zahlen über den Erwartungen und verlieh der seit Wochen anhaltenden Rally damit eine neue Dynamik. "Die Wall Street hat leicht bessere Ergebnisse erwartet, aber dies war bislang extrem", sagte Aktienstratege Scott Wren von Wells Fargo Advisors. Viele Marktteilnehmer führen dies auf die niedrige Erwartungshaltung zurück und stellen die Stärke der Ergebnisse, die durch Einsparungen und Entlassungen zustande gekommen seien, infrage.
Insbesondere der S&P, der sich seit seinem Zwölf-Jahres-Tief im März um 46 Prozent und seit dem Beginn der Berichtssaison um zwölf Prozent aufschwang, könnte einen Dämpfer erhalten, falls die anstehenden Zahlen nicht positiv ausfallen. Die Anleger dürften genau darauf schauen, ob der Index die psychologisch wichtige Marke von 1000 Punkten knacken und verteidigen kann. "Die Kursbewegungen waren dramatisch und beeindruckend", sagte Keith Springer, Präsident von Capital Financial Advisory Services. "Das Volumen war im Vergleich dazu nicht beeindruckend. Wir brauchen in den kommenden Wochen bessere Zahlen, um es zu stützen."
Von besonderem Interesse dürften daher die Zahlen des weltgrößten Konsumgüterkonzerns Procter&Gamble am Mittwoch sein. Von ihnen versprechen sich die Anleger Aufschluss darüber, ob die Verbraucher ihren Gürtel wegen der Rezession immer noch enger geschnallt haben. Ähnlich begutachtet werden dürften auch die persönlichen Einkommen am Dienstag. Im Mittelpunkt dürfte stehen, wie viel die US-Bürger auf die hohe Kante gelegt haben.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte ging am Freitag mit einem Plus von 0,2 Prozent bei 9171 Zählern aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P-500-Index<.SPX> gewann knapp 0,1 Prozent auf 987 Stellen. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> notierte dagegen 0,3 Prozent im Minus bei 1978 Stellen. Auf Wochensicht ergab sich beim Dow-Jones ein Gewinn von 0,9, beim S&P von 0,8 und bei der Nasdaq von 0,6 Prozent. In Frankfurt schloss der Dax<.GDAXI> 0,5 Prozent leichter bei 5332 Punkten.
(geschrieben von Sebastian Engel; redigiert von Andreas Kenner)