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FOKUS 2-Schweizer Börse im späten Handel etwas fester

Veröffentlicht am 15.12.2009, 16:45

Zürich, 15. Dez (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Dienstag im Verlauf leicht an Fahrt gewonnen. In einem saisonal bedingt umsatz- und impulsarmen Geschäft sorgten unerwartet starke US-Auftragsdaten im späten Geschäft für etwas höhere Kurse. Zuvor hatten enttäuschende Konjunkturdaten aus Europa und auch den USA das Geschäft gedämpft. "Das Jahresende naht und die Leute beschränken sich nur noch auf das Notwendigste", sagte ein Börsianer. Zudem sorgten in nächster Zeit anstehende US-Konjunkturdaten und die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwochabend für Zurückhaltung. "Da geht man keine unnötigen Risiken ein."

Der SMI<.SSMI> notierte kurz vor Schluss 0,3 Prozent höher bei 6455 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> stieg ebenfalls um 0,3 Prozent auf 5548 Zähler vor.

Die Meldung, dass die Deutsche Bank 2011 einen Rekordgewinn von zehn Milliarden Euro anpeile, konnte die Branche nicht beleben. Die Bankaktien lagen europaweit mehrheitlich im Minus. Credit Suisse verloren 0,3 Prozent. Händler erwähnten eine Chart-Empfehlung der Deutschen Bank, die den Titel belasten könnte. UBS zogen gegen den Sektortrend zwei Prozent an. Weder die Bank selbst noch die Zürcher Staatsanwaltschaft wollen frühere Topmanager anklagen und der Börse war das offenbar lieber so.

Uneinheitlich zeigten sich die Versicherungen und auch bei den zyklischen Werten kristallisierte sich kein klarer Trend heraus. Swiss Life drehten nach anfänglichen Gewinnen ins Minus und notierten 0,2 Prozent tiefer. Die beim Investorentag veröffentlichten Zielsetzungen stiessen nicht auf grossen Widerhall. Der Lebensversicherer strebt spätestens 2012 eine Eigenkapitalrendite von zehn bis zwölf Prozent an und will nur mehr 20 bis 40 Prozent des Gewinns als Dividende ausschütten. "Die Ziele entsprechen den Markterwartungen und stimmen mit denen europäischer Mitbewerber etwa überein", sagte ein Händler.

Dagegen stiegen die Forbo-Aktien 3,2 Prozent. Der Belag- und Klebstoffhersteller rechnet 2009 mit rund 70 Millionen Franken Gewinn; das ist mehr als Analysten bisher erwartet hatten. Dagegen sackten Schulthess mehr als zehn Prozent ab. Der Waschmaschinen- und Wärmepumpenhersteller wird das Vorjahresergebnis nicht erreichen und stellt erst für 2010 wieder eine Umsatz- und Ergebnisverbesserung in Aussicht.

Ein grösserer Kauf-Order aus dem Ausland sorgte bei Nobel Biocare für einen Kursanstieg von über vier Prozent. Ein grösserer Broker solle die Aktien des Zahnimplantate-Herstellers seinen Kunden stark empfehlen. Nobel haben seit dem Hoch im September allerdings auch stark an Wert eingebüsst.

Zeitweise waren auch Oerlikon wieder stark unter Druck. Das von der Krise schwer getroffene Unternehmen hatte in der Vorwoche über Sanierungspläne informiert. Nach einem Tagestief bei 29,55 sfr lag die Akte zuletzt noch ein Prozent im Minus bei 31 sfr.

Ein Thema am Markt ist Addex, obwohl die Aktien der Genfer Pharmafirma vom Handel suspendiert sind. Addex beendet eine klinische Phase-IIb-Studie mit ihrem Leitmedikament ADX10059 zur Vorbeugung von Migräne wegen Fragen zur Sicherheit des Mittels. Überwachungsuntersuchungen zeigten Anomalien bei Leberfunktionstests. Händler erwarten nun eine massiven Kurseinbruch, wenn der Handel wieder aufgenommen wird.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert Schmieder)

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