Zürich, 18. Mär (Reuters) - Der Genusschein des
Pharmakonzerns Roche
Chugai gerieten unter Druck, nachdem das Unternehmen auf seiner Internetseite über den Tod von 15 mit dem Arthritis-Medikament Actemra behandelten Patienten informiert hatte. Das Medikament sei von April 2008 bis Februar dieses Jahres insgesamt 4915 Patienten injiziert worden. Bei den Todesfällen könne ein möglicher Zusammenhang mit der Verabreichung von Actemra nicht ausgeschlossen werden. Weiter beobachtete das Unternehmen in 221 Fällen ernste Nebenwirkungen.
Actemra ist in Japan und in Europa zur Behandlung von rheumatoider Arthritis zugelassen. Im weltgrössten Pharmamarkt USA ist das Medikament dafür noch nicht freigegeben. Actemra wird Blockbuster-Potenzial zugebilligt, also ein Jahresumsatz von einer Milliarde Dollar oder mehr.
"Der Bon leidet bestimmt unter dieser Mitteilung. Allerdings hat Chugai schon vor einiger Zeit über Nebenwirkungen bei Actemra informiert", sagte ein Händler.
Die positive Mitteilung, dass das Krebsmedikament Herceptin laut einer internationalen Studie zusammen mit einer Standardchemotherapie in Tests die Lebenserwartung von Patienten mit HER2-positivem Magenkrebs signifikant verlängern, wiege den negativen Effekt von Actemra nur teilweise auf, sagten Händler.
Die aktuelle Lage spreche ohnehin nicht sehr für ein Engagement in Pharmawerten, sagte ein anderer. "Die Gesundheitspläne der US-Regierung und die Tatsache, dass in einer Erholungsphase die wenig konjunktursensitiven Werte einfach den schlechteren Stand haben als Finanztitel, spricht nicht für Big-Pharma", sagte er.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)